Datenverlust durch das Stiction-Phänomen

Wenn die Hitze Festplattenlaufwerken in Rechnern den Garaus macht

27.08.1999
HAMBURG (CW) - Das Phänomen "Stiction" tritt meist im Sommer auf: Wegen der Wärmeentwicklung in den Rechnergehäusen leidet auch die Festplatte - der Schreib-Lesekopf klebt auf der Oberfläche fest.

Die Tatsache, daß Rechner unter Wärmeentwicklung leiden, ist bekannt. Prozessorhersteller sorgen mit Eiskappen, Computerhersteller mit Lüftern in den Gehäusen für Abhilfe. Dennoch kann bei hohen Raumtemperaturen oder falsch plazierten Geräten die Hitze in den Gehäusen die kritische Marke von etwa 55 Grad erreichen. Der flüssig gewordene Gleitfilm auf der Plattenoberfläche verklebt beim Ausschalten des Geräts mit dem Schreib-Lesekopf. Wird der Rechner neu gestartet, entstehen durch das Stiction entweder Schäden auf der Plattenoberfläche oder der Kopf reißt ganz ab.

In jedem Fall läßt sich der Rechner nicht mehr hochfahren, auf die Daten kann nicht mehr zugegriffen werden. Dann helfen nur professionelle Datenretter wie die Ibas in Hamburg.

Markus Wiegand, Produkt-Manager bei der Runtime Projekte GmbH in Hannover, hat durch das Stiction-Phänomen beinahe seine Kundendateien verloren. Sein Kommunikations-Server ließ sich nach einem Wartungsstopp nicht wieder hochfahren. Da die wichtigen Datenbankdateien ständig im Zugriff sind, waren sie beim Absturz nicht gesichert. Wiegand hatte Glück, daß sich der Festplattenkopf beim Transport zu Ibas löste und dort alle Daten sofort auf eine neue Platte gespiegelt werden konnten. Der Manager räumt ein, daß im Rechnerraum im Sommer sehr hohe Temperaturen herrschen. Zudem gibt er die Empfehlung, verstärkt auf Rechner mit eingebauten CD-Writern zu achten, da diese Peripheriegeräte besonders viel Wärme abgeben.