IT verändert die Produktwelt

Wenn der Kühlschrank die Wurst bestellt

23.12.2011
Von 


Frank Ridder ist Managing VP bei Gartner Research und leitet ein globales Analysten-Team im Bereich IT-Services-Sourcing. Als Analyst unterstützt er zudem Gartners Kunden in allen Phasen des Sourcing-Zyklus für IT-Dienstleistungen, einschließlich der Bereiche Rechenzentrum, Endanwender-Services und Sourcing sowie übergreifende Themen wie Cloud, Industrie 4.0 und Service-Integration. Herr Ridder ist zudem Research-Leiter für Deutschland, Österreich und die Schweiz.

Praxisbeispiele aus verschiedenen Branchen

Handel: Zentrale Überwachung von Lebensmittelfilialen

In Lebensmittelfilialen findet man häufig einen PC mit Zugriff auf das Bestellsystem, ein meist PC-basiertes Kassensystem und einen Netzwerk-Router über den die Filiale mit der Zentrale verbunden ist. Bestellungen werden auf diese Weise direkt in der Zentrale bearbeitet und neue Preise in die Kassensysteme eingespielt. Dieser Kommunikationskanal wird zunehmend auch für die Übertragung von Umgebungsdaten wie Luftfeuchtigkeit und Temperatur genutzt. So können zentrale Überwachungsteams den Zustand ihrer Filialen in Echtzeit beobachten. Das hat den Vorteil effizienter, IT- und OT- übergreifender Wartungsplanung und unterstützt die Früherkennung von Problemen, was wiederum erheblich Kosten einsparen kann.

Finanzen: Intelligente Geldautomaten

Schon lange basieren Geldautomaten auf PC-Technologien, die die Überwachung und Fernwartung erleichtern. Aber wer kennt nicht die Situation, dass genau der Geldautomat leer ist, an dem man gerade steht. Es gibt heutzutage Technologien, die den Füllstand der Geldfächer in den Automaten ermitteln können (OT). Diese Information können Banken dann dazu nutzen, den Geldautomaten rechtzeitig wieder aufzufüllen. Das erhöht die Kundenzufriedenheit und trägt zur Geldfluss-Optimierung bei.

Gesundheit: Patienten-Fernüberwachung

Was in einigen Ländern in kleinen Schritten Wirklichkeit wird, ist hierzulande eher noch ein Denkmodell: Der virtuelle Patient. Die Idee dahinter: Blutdruckmessgeräte, Fiebermessgeräte oder Herzrhythmusmonitore übermitteln per Internet den Zustand eines kranken Menschen zu Hause an das Krankenhaus. Dort werden die Daten dann ausgewertet und der Patient bei Änderungen seines Zustands behandelt oder ins Krankenhaus bestellt. Damit können Therapien optimiert und langfristig Gesundheitskosten gesenkt werden.