Der Führungstipp

Wenn der Chef zu oft gestört wird

07.09.2010
"Seit kurzem arbeite ich als Führungskraft in einem großen IT-Unternehmen. Die Mitarbeiter sind es von meinem Vorgänger gewohnt, wegen Belanglosigkeiten in mein Büro platzen zu können. Das stört mich sehr! Auch wenn wir Termine für kurze Gespräche vereinbaren, erzählen sie mir zum Start unwichtige Sachverhalte. Was soll ich tun?"

Eva Link, Personal- und Persönlichkeitstrainerin aus München (www.eva-link.de), rät: "Bei kurzen Terminen zwischen Führungskräften und Mitarbeitern entstehen oft unnötig längere Gespräche. Die Führungskraft möchte nur gestört werden, um die Kernessenz des dringlichen Besuches zu erfahren. Manche Menschen haben jedoch das Gefühl, sie könnten nicht mit der Tür ins Haus fallen. Darum beginnen sie das Gespräch mit zwei unwichtigen Sachverhalten, ehe sie zum wichtigen Belang kommen.

Eva Link: "Neue Führungskräfte sollten die Mitarbeiter erst kennen lernen und dann Regeln aufstellen."
Eva Link: "Neue Führungskräfte sollten die Mitarbeiter erst kennen lernen und dann Regeln aufstellen."
Foto: Eva Link

Da Sie neu als Führungskraft im Team sind, werden Sie sich in der ersten Phase die einzelnen Situationen zunächst ansehen und beobachten. Es gilt zunächst, die Mitarbeiter kennen zu lernen. Genauso will der Mitarbeiter zu Beginn herausfinden, wie er mit dem neuen Chef umzugehen hat. Viele Menschen empfinden es als unhöflich, sofort zum Punkt zu kommen, oder nutzen die Chance, alle im Moment als wichtig wahrgenommen Themen auf einmal anzusprechen. Finden Sie heraus, warum der Mitarbeiter das tut. Nach einer gewissen Kennenlernphase sollten Sie klare Regeln aufstellen. Wenn es für Sie wichtig ist, bei dringlichen Themen sofort informiert zu werden, machen Sie das Ihren Mitarbeitern klar. Machen Sie aber auch deutlich, dass sie dann in solchen Unterbrechungen nicht die restlichen Themen ebenfalls serviert bekommen wollen. Für diese Probleme ist die Zeit bei den wöchentlichen Meetings reserviert."

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