Bester ITK-Arbeitgeber MaibornWolff

„Wenn Berater ins Büro zurückkommen, sollen sie sich zu Hause fühlen"

31.03.2015
Von 
Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.
Zufriedene Mitarbeiter machen Unternehmen erfolgreicher. Diese Rechnung ging für den Münchner IT-Dienstleister MaibornWolff auf, der zum dritten Mal in Folge als bester ITK-Arbeitgeber seiner Größenklasse ausgezeichnet wurde. Geschäftsführer Volker Maiborn erklärt, wie Veränderung das Wachstum fördert.

CW: MaibornWolff ist mehrmals als bester ITK-Arbeitgeber ausgezeichnet, seit 2012 von 80 auf bald 150 Mitarbeiter gewachsen - eigentlich könnten Sie sich doch ein bisschen zurücklehnen.

VOLKER MAIBORN: Wir freuen uns über das Erreichte, aber wir dürfen nicht überheblich werden. Das schnelle Wachstum bringt Veränderungen mit sich, die wir nicht sofort bemerken. Wenn zum Teil sechs neue Mitarbeiter pro Monat beginnen, kennt man nicht mehr jeden so schnell mit Namen oder weiß sofort, in welchem Bereich er arbeitet. Unsere Mitarbeiter haben ­darum aus eigenem Antrieb eine Gamification-App ent­wickelt, in der man das Bild der Kollegen dem richtigen Namen zuordnen kann.

Volker Maiborn, Geschäftsführer MaibornWolff: "Die Kunst besteht darin, trotz einer längeren Geschäftsordnung die Freiheitsgrade für die Mitarbeiter groß zu halten."
Volker Maiborn, Geschäftsführer MaibornWolff: "Die Kunst besteht darin, trotz einer längeren Geschäftsordnung die Freiheitsgrade für die Mitarbeiter groß zu halten."
Foto: MaibornWolff GmbH

CW: Wie schaffen Sie es, die so wichtige ­Führungsnähe zu erhalten?

VOLKER MAIBORN: Da wir nun auch mehr Führungskräfte haben, müssen die Geschäftsführer mehr loslassen, Partizipation ermöglichen und etliche Aufgaben an die Bereichsleiter abgeben. Unser Ziel bleibt, dass jeder neue Kollege zwei der vier Geschäftsführer in der Probezeit kennenlernt und man sich beim gemeinsamen Mittagessen austauscht. Bei solchen Anläsen geht es auch immer darum, neuen Mitarbeitern unsere Werte zu vermitteln.

Freiheit für Mitarbeiter groß halten

CW: Wie beeinflusst das zuletzt starke Wachstum ihre ­Kultur?

VOLKER MAIBORN: Unsere Unternehmenskultur besteht nicht nur aus stabilen Werten, sondern auch aus Regeln, die mit zunehmender Größe expliziter gemacht werden müssen. Bestimmte Dinge wie die Buchung von Reisen haben wir nun erklärt und aufgeschrieben, damit es alle auf die gleiche Art tun können. Die Kunst besteht darin, trotz einer längeren Geschäftsordnung die Freiheitsgrade groß zu halten. Leitplanken ja, aber ohne dass sie die Fahrbahn einengen. Dafür ist der Arbeitsvertrag bei uns nur noch zwei Seiten lang - und er ist nahezu frei von Juristendeutsch. Der wichtigste und anspruchsvollste Bestandteil der Kultur ist aber das Gefühl, dazuzugehören.

CW: Wie lässt sich dieses Zusammengehörigkeitsgefühl schaffen und erhalten?

VOLKER MAIBORN: Wir fördern das mit vielen Events auf Team- und Bereichsebene und mit unserem Sommerseminar für das ganze Unternehmen. Viele Mitarbeiter sind engagiert und organisieren zum Beispiel Skiausflüge oder Spieleabende. Das ist aber keine Verpflichtung, wir wollen das Privatleben der Kollegen nicht vereinnahmen. Für uns ist es wichtiger, Orientierung zu geben: Wo wollen wir hin? Was ist für unsere Kunden wichtig? Mit welchen neuen Projekten beschäftigen wir uns? Woran arbeiten die Kollegen? Wenn unsere ­Berater nach vier Tagen Einsatz beim Kunden wieder ins Büro kommen, sollen sie sich zu Hause fühlen.

CW: Wie integrieren Sie die vielen neuen Kollegen in ihr Arbeitsumfeld?

VOLKER MAIBORN: Neue Mitarbeiter erfahren viel über die vierteljährliche Auftaktveranstaltung, aber auch durch ihren Mentor, der oft selbst erst ein Jahr dabei ist und sich gut in die Rolle eines Einsteigers hineinversetzen kann. Jeder Mitarbeiter repräsentiert unsere Kultur und gibt sie weiter. Die hohe Wertschätzung, mit der wir jedem Einzelnen begegnen, ist für uns selbstverständlich.

Volker Maiborn.....

... gründete bereits während seines Volkswirtschaftsstudiums mit drei Freunden sein eigenes Unternehmen, das heute MaibornWolff heißt. Der Dienstleister, der Software Engineering und Beratung verbindet, beschäftigt mittlerweile knapp 150 Mitarbeiter in München, Frank­furt am Main, Bern und ­Berlin. Das Unternehmen wurde wiederholt im Wettbewerb Great Place to Work als einer der besten ITK-Arbeitgeber Deutschlands ausgezeichnet.

Die Münchner erhielten dabei von den eigenen Mitarbeitern Best­noten in Bereichen wie Weiterbildung, offene Kommunikation und Teamgeist.

MaibornWolff legt Wert auf familienfreundliche Arbeitsbedingungen. So gibt es seit dem vergangenen Jahr ein Eltern-Kind-­Büro, eine Kinderbetreuung in den Schulferien und einen "Elternabend", bei dem die Eltern der Mitarbeiter die Firma kennenlernen können.

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