Wenigstens High-tech-Gründungen nehmen zu

19.06.2007
Die Zahl der Unternehmensgründungen ist in Deutschland im vergangenen Jahr um vier Prozent auf 243 000 zurückgegangen. Nur im High-tech-Sektor gab es einen kleinen Lichtblick

17.700 Firmen aus dem High-tech-Umfeld entstanden im vergangenen Jahr – immerhin 100 mehr als 2005. Das ergab eine aktuelle Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim in Zusammenarbeit mit Microsoft. Die Studie zeigt jedoch auch: Fachkräftemangel und Finanzierungsprobleme sind weiterhin ernst zu nehmende Hindernisse für High-Tech-Gründer und wirken sich negativ auf die Gründungszahlen aus.

Negativ vermerkt wird vor allem der Rückgang der Gründungen aus der Wissenschaft. Der Anteil von Hochschulausgründungen an allen Start-ups nimmt seit 2004 stetig ab: Im Durchschnitt der Jahre 2005/2006 betrug er in den forschungsintensiven Wirtschaftszweigen nur noch rund zwölf Prozent im Vergleich zu 18 Prozent in 2003 und 14 Prozent in 2004. Eine mögliche Erklärung hierfür ist der Mangel an Naturwissenschaftlern und Ingenieuren. Viele potenzielle Gründer ziehen nach wie vor eine sichere Stelle in einem Unternehmen dem Risiko einer Unternehmensgründung vor.

Auch bei der Finanzierung sehen sich die jungen Start-ups immer noch Hindernissen gegenüber. Nur rund fünf Prozent aller High-Tech-Start-ups haben seit 2005 Eigenkapital von Dritten, also Privatinvestoren, Business Angels und Venture-Capital-Gebern, erhalten. Venture-Capital-Gesellschaften steigen beispielsweise oft erst relativ spät in ein Unternehmen ein: Bei ein bis zwei Jahre alten Unternehmen liegt der Anteil bei zirka elf Prozent, bei fünf bis sechs Jahre alten Firmen hingegen bei rund 25 Prozent. Die nach wie vor wichtigste Finanzierungsquelle junger Gründer in Deutschland ist eigenes Geld, auf das rund 58 Prozent der befragten Unternehmen zurückgreifen. (hk)