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Weniger Windows zum gleichen Preis

19.01.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das Microsoft-Betriebssystem Windows XP ist ab heute in einer "Reduced"-Version ohne Media Player zu haben. Damit kommt der Hersteller Auflagen der EU-Kommission nach. Die im Dezember 2004 vom Europäischen Gerichtshof bestätigten Bestimmungen sehen vor, dass Microsoft innerhalb der EU das Betriebssystem ohne die hauseigene Medienabspielsoftware anbieten muss (Computerwoche.de berichtete).

Mit der Veröffentlichung des abgespeckten Windows halte sich Microsoft exakt an die Vorgaben der Kommission, sagte Armin Cremerius-Günther, Geschäftsbereichsleiter Windows bei Microsoft Deutschland. Das von der Kommission verhängte Bußgeld von 497 Millionen Euro hat das Unternehmen bereits bezahlt und auch schon in seiner Bilanz abgeschrieben. Des Weiteren habe Microsoft die Forderung, Windows-Schnittstellen offen zu legen, ebenfalls noch im vergangenen Jahr erfüllt.

Cremerius-Günther glaubt nicht an einen Erfolg der funktionsreduzierten Version, mit der sich "nicht einmal eine CD abspielen lässt". Die will Microsoft allerdings nur "zurückhaltend" vermarkten und zum gleichen Preis anbieten wie die weiterhin erhältliche Variante mit integriertem Media Player.

Anwender, die Multimediadateien ohne Windows Media Player nutzen wollen, stehen jedoch keineswegs vor Problemen. So gibt es eine Reihe kostenloser Software, die diesen Zweck erfüllt. Zu nennen wären unter anderem der populäre Audio- und Videoplayer "Winamp", der in einer Gratisversion verfügbare "Real Player" von Real Networks, der "Quicktime-Player" von Apple, das in einer Freeware-Variante verfügbare Tool "BSplayer", der in der kostenlosen Videokomprimierung "DivX" enthaltene "DivX-Player" oder der "Quintessential Player", dessen Entwickler lediglich darum bitten, eine Postkarte zu schicken. (lex)