Weniger Tote

10.04.2006
Immer wieder beklagen Verbände, Institutionen und Hersteller die Arglosigkeit, mit der Anwender sich im Internet aufhalten. Sie monieren die Gedankenlosigkeit, ja nachgerade Fahrlässigkeit, mit der sich PC-Benutzer im Web bewegen, ohne ihre PCs gegen die vielfältigen Gefahren zu wappnen.

Das ist einerseits bedauerlich, andererseits macht uns jetzt das Statistische Bundesamt Hoffnung mit einer Untersuchung, die zwar nicht aus der IT-Branche stammt, aber mit Techniknutzung und deren Folgen viel zu tun hat.

Die Bundesbehörde aus Wiesbaden hat zum hundertjährigen Bestehen der Straßenverkehrsunfallstatistik ermittelt, dass im Jahr 1906/07 das Risiko, bei Unfällen im Straßenverkehr zu sterben, 56-mal so hoch war wie im vergangenen Jahr. Kleine Einschränkung: Diese Angabe bezieht sich auf die Zahl der Toten (145 an der Zahl) in Relation zum Kraftfahrzeugbestand zu Zeiten des deutschen Kaisers und preußischen Königs Wilhelm Zwo. Insgesamt, so das Statistische Bundesamt, stieg die Zahl der Kraftfahrzeuge von 1907 bis 2005 um das 2083-fache (56,3 Millionen), die Zahl der Verkehrstoten aber "nur" auf das 37-fache (5362).

Deshalb sehen wir einen Hoffnungsschimmer auch für das Internetzeitalter. Wir gehen davon aus, dass mit der fortschreitenden technischen Entwicklung die Zahl der "schädigenden Ereignisse" - wie die preußische Behörde im Jahr 1907 schrieb - im World Wide Web abnehmen wird.

Denn wie im Automobilbau werden auch in der IT die Techniken immer sicherer, die Anwender mithin vor sich selbst geschützt. Wir werden natürlich im Jahr 2106 Bericht darüber erstatten, ob unsere Prognose eingetroffen ist.