Weniger Schutz bringt nichts

02.12.2004
Keine neuen Jobs durch geringeren Kündigungsschutz.

Reformvorschläge für mehr Beschäftigung gibt es viele. Besonders Unternehmen verweisen dabei immer wieder auf eine Lockerung des Kündigungsschutzes, da diese Maßnahme neue Jobs schaffen könne. Diesem Vorschlag widersprach Laszlo Goerke, Professur für Volkswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Wirtschaftspolitik an der Johann-Gutenberg-Universität in Mainz. " Der gelockerte Kündigungsschutz lässt sich nicht damit rechtfertigen, dass dadurch Arbeitsplätze geschaffen werden", so Goerke in seinem Vortrag am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin. Zwar gebe es für einzelne Branchen Vorteile, die sich aber mit den nachteiligen Effekten in anderen Sektoren die Waage hielten. Gesetzliche Anpassungen seien nur in Zusammenhang mit einer weiteren Flexibilisierung sinnvoll.

Schon heute regeln viele Unternehmen mit individuellen Vereinbarungen in Arbeitsverträgen mit ihren Mitarbeitern, welche Abfindung sie im Fall einer Trennung zu zahlen bereit sind. Viele Arbeitgeber umgehen die gesetzlichen Fristen, indem sie Abfindungen zahlen. Rund ein Drittel der Gekündigten erhält eine Abfindung. (iw)