Wenig spricht fuer die DV-Auslagerung Input: Outsourcer kennen die Geschaefte ihrer Kunden nicht

11.11.1994

GIESSEN (CW) - Kein Ruhmesblatt fuer die Outsourcing-Branche stellen die juengsten Marktforschungsergebnisse von Input dar. Danach urteilen Anwender: Dienstleister sind in technischen Fragen nicht kompetenter als die unternehmensinternen DV-Abteilungen. Was das Geschaefts-Know-how angeht, gelten beide Gruppen in Manager- Kreisen als unterbelichtet - nur sei das eigene DV-Personal leichter zu beeinflussen.

Inhouse-DV und Outsourcer haben gleichermassen wenig Verstaendnis fuer das Kerngeschaeft ihrer Kunden. Nur 45 Prozent der von Input befragten Fuehrungskraefte bezeichneten die Leistungen ihres DV- Lieferanten in puncto Business Re-Engineering als ausreichend. Deutsche, franzoesische und englische Manager beantworteten dem hierzulande in Langgoens-Niederkleen ansaessigen Marktforschungsunternehmen Fragen nach ihren IT-Erfahrungen. Demnach haben die Dienstleister offenbar gravierende Defizite. Nur rund die Haelfte der Anwender traut ihnen zu, ineffektive Geschaeftsprozesse zu identifizieren, geschweige denn zu optimieren.

Regelrecht veraergert zeigten sich Outsourcing-Kunden ueber die "restriktive Beschaffenheit" ihrer Vertraege. Es gebe zuwenig Freiraeume fuer die Optimierung von Geschaeftsprozessen, manche Fuehrungskraefte empfinden das Outsourcing-Abkommen sogar als Fessel. Die Unterstuetzung der Geschaeftsaktivitaeten durch Informationstechnik sei erschwert worden.

Dienstleister sehen die betrieblichen Probleme ihrer Kunden ausschliesslich durch eine technologische Brille, lautet einer der am haeufigsten genannten Kritikpunkte. An einer substantiellen Verbesserung der Geschaeftsablaeufe bestehe kaum Interesse. Den Serviceanbietern fehle das Fachwissen ueber das Kerngeschaeft ihrer Klientel.

Trotz dieser Kritik an interner und externer DV-Leistung wollen die meisten IT-Manager Informationstechnik effektiver und aggressiver einsetzen, um Wettbewerbsvorteile zu erringen.