Weltweiter Server-Markt wächst - noch

30.11.2005
Von 
Jan-Bernd Meyer betreute als leitender Redakteur Sonderpublikationen und -projekte der COMPUTERWOCHE. Auch für die im Auftrag der Deutschen Messe AG publizierten "CeBIT News" war Meyer zuständig. Inhaltlich betreute er darüber hinaus Hardware- und Green-IT- bzw. Nachhaltigkeitsthemen sowie alles was mit politischen Hintergründen in der ITK-Szene zu tun hat.

Diese Trends - Konsolidierung, Virtualisierung sowie überproportionale Leistungszunahme der Rechner - wirken sich erheblich auf den Markt aus. Eastwood weist darauf hin, dass der Server-Absatz nach Stückzahlen im dritten Quartal zwar 11,3 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres betragen habe. Dies aber ist die geringste Steigerungsrate der vergangenen Jahre. Wuchs die Zahl ausgelieferter Server im dritten Quartal 2003 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 2002 noch um 20,5 Prozent, verlangsamte sich das Wachstum 2004 schon auf 17,5 und dieses Jahr auf besagte 11,3 Prozent. Hier zeichnet sich eine Entwicklung ab, die mittelfristig für die Hersteller problematisch werden könnte.

Die Hoffnungsträger der Szene sind nach den IDC-Zahlen schnell benannt: Linux, Windows und 64-Bit-Plattformen. Zum dreizehnten Mal in Folge wuchs der Markt für Linux-basierende Server im zweistelligen Bereich. Das Umsatzwachstum legte um 34,3, die Stückzahlen um 20,5 Prozent zu - allerdings ist diese Zunahme geringer als noch im zweiten Vierteljahr 2005. Insgesamt erwirtschafteten die Anbieter in diesem Segment nach den Worten von IDC-Analystin Bozman 1,4 Milliarden Dollar.

64 Bit setzt sich durch

Diese Daten korrelieren mit einer Prognose von Gartner zur Zukunft der Server. Danach sieht der IDC-Konkurrent insbesondere bei Servern mit der x86-Architektur eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit, dass Linux in diesem Segment Mainstream wird, sich also auf breiter Front durchsetzt.

Dominant ist ferner die Position von Windows-basierenden Servern. Dieses Teilsegment mit einem Gesamtumsatz von 4,6 Milliarden Dollar ist das größte des gesamten Marktes - zum ersten Mal, wie IDC betont. Unix-Server insgesamt brachten nur mehr einen Gesamtumsatz von 3,9 Milliarden Dollar ein. Im vierten Quartal 2004 waren es noch über fünf Milliarden Dollar gewesen, vergleicht Bozman. Das Segment Windows-Server wuchs sowohl bezüglich des Umsatzes (17,7 Prozent) als auch der Stückzahlen (15,3 Prozent).

Und noch ein Trend hat sich mittlerweile zementiert: 64-Bit-Architekturen setzen sich bei den Server-Verkäufen ganz klar durch. Während sich nämlich deren Umsätze im Jahresvergleich versiebenfachten, stürzten im gleichen Zeitraum die Absätze für 32-Bit-Server um 60,7 Prozent ab. 69 Prozent aller Investitionen in Server der x86-Klasse wurden für Maschinen mit einem 64-Bit-Prozessor von Intel oder AMD getätigt. Hier kommt laut IDC-Frau Bozman ein technischer Trend zum Tragen, der im obersten Produktsegment bei 64-Bit-Mainframes begann, sich bei Unix-Systemen fortsetzte und nun bei den Intel- und AMD-Maschinen angelangt ist.