Dell gewinnt - Sun verliert

Weltweiter Server-Markt legt um gut zehn Prozent zu

09.05.2003
MÜNCHEN (CW) - Im weltweiten Server-Markt konnten die Hersteller im ersten Quartal dieses Jahres 10,4 Prozent mehr Systeme absetzen als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Laut der jüngsten Untersuchung von Gartner behauptet Hewlett-Packard seine Führungsposition. Allerdings holt Dell mit einer Wachstumsrate von rund 28 Prozent weiter auf.

"Das weltweite Server-Geschäft hat sich in den ersten drei Monaten dieses Jahres besser entwickelt als erwartet", berichtet Shahin Naftchi, Principal Analyst von Gartners Server Group. Angesichts der anhaltend schwächelnden Konjunktur gebe es jedoch noch keine Entwarnung. Anwender hielten sich weiter mit IT-Investitionen zurück. Mit rund 1,2 Millionen verkauften Servern zwischen Januar und März 2003 zeige sich aber ein Aufwärtstrend.

Den Platz an der Sonne verteidigte Hewlett-Packard. Die Kalifornier steigerten ihren Absatz um 3,6 Prozent auf etwa 357000 Rechner und erreichten damit einen Marktanteil von 29,1 Prozent. Dell holte als zweitplatzierter Anbieter mit einer Wachstumsrate von 27,9 Prozent und 248000 verkauften Systemen allerdings stark auf. Der Anteil des texanischen Direktanbieters am weltweiten Server-Markt beträgt mittlerweile 20,3 Prozent. Auch IBM auf Rang drei konnte deutlich zulegen. Mit rund 182000 Rechnern steigerten die Armonker ihren Absatz im Jahresvergleich um 20,2 Prozent und erreichten damit einen Marktanteil von 14,8 Prozent.

Großer Verlierer unter den Top five ist Sun Microsystems. Mit einem Rückgang des Absatzes um 13,2 Prozent auf knapp 61000 Systeme erreichte der kalifornische Unix-Spezialist nur noch 4,9 Prozent Marktanteil. Vor einem Jahr hatte die Quote noch bei 6,3 Prozent gelegen. Nach Einschätzung Naftchis zögern Kunden vor allem die Anschaffung von Highend-Systemen hinaus, was Sun am meisten zu spüren bekomme. Bereits laufende Systeme blieben länger in Betrieb.

Während Dell, nach verkauften Stückzahlen betrachtet, bereits am Server-Thron rüttelt, liegt bei den Umsätzen noch ein weiter Weg vor den Texanern. Hier haben die etablierten Anbieter nach wie vor die Nase vorn. So nahm beispielsweise Marktführer IBM 2002 etwa 13,4 Milliarden Dollar mit Servern ein. Es folgten HP mit 10,9 und Sun mit 6,5 Milliarden Dollar. Dell auf Rang vier verdiente im Vergleich bescheidene drei Milliarden Dollar mit Servern. Allerdings spricht auch hier der Trend gegen die Unix-Verfechter. Während IBM stagniert, verzeichneten HP und Sun 13 beziehungsweise zehn Prozent weniger Einnahmen als ein Jahr zuvor. Allein Dell kann zulegen: Im Gesamtjahr 2002 um sechs, allein im vierten Quartal um 26 Prozent. (ba)

Abb: Globaler Server-Verkauf nach Stückzahlen Q1/2003

Nach Stückzahlen bleibt Windows-Verfechter Dell der Schrecken der Unix-Anbieter. Die Texaner legten um fast 28 Prozent zu. Quelle: Gartner