Welches Mobil-Betriebssystem solls sein?

14.03.2005
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Wolfgang Miedl arbeitet Autor und Berater mit Schwerpunkt IT und Business. Daneben publiziert er auf der Website Sharepoint360.de regelmäßig rund um Microsoft SharePoint, Office und Social Collaboration.
Der Blackberry 7100 von Research in Motion (RIM)
Der Blackberry 7100 von Research in Motion (RIM)

Zu einem weiteren ernst zu nehmenden Wettbewerber hat sich der in Managerkreisen populäre Blackberry von Research in Motion (RIM) gemausert. Mit 619 000 weltweit verkauften Geräten und 8,3 Prozent Marktanteil im dritten Quartal 2004 hat der kanadische Hersteller beinahe den Pocket-PC-Marktführer Hewlett-Packard (9,3 Prozent) eingeholt. Die jährlichen Wachstumsraten bei den mobilen E-Mail-Devices betrugen zuletzt etwa 300 Prozent.

Als weitere alternative Softwareplattform mischt seit einigen Jahren auch Linux im PDA-Sektor mit. Ganz im Sinne seines offenen Charakters existieren von diesem Betriebssystem unzählige Embedded-Derivate. Eine echte Relevanz im Markt hat derzeit aber nur die von der norwegischen Firma Trolltech angebotene GUI-Bibliothek "QT", die eine mit Pocket PC vergleichbare, standardisierte Anwendungspalette plus Entwicklungsschnittstellen bietet.

Angesichts der gebotenen Vielfalt stehen viele Anwender vor der Qual der Wahl: Welches Betriebsystem eignet sich am besten für den angepeilten Einsatzzweck? Bei Symbian ist das derzeit recht klar, da die Anteilseigner allesamt Handy-Hersteller sind: Ihnen geht es vor allem darum, Mobiltelefone mit leistungsfähigerer Software auszustatten und so aus Handys Smartphones zu machen. Wichtig ist dabei aus Herstellerperspektive nicht nur die Funktionsvielfalt und die Stabilität des Systems, sondern vor allem die Standardisierung der Programmierschnittstellen (APIs) und der grafischen Benutzeroberflächen (GUI = Graphical User Interface). Denn nur wenn einheitliche Rahmenbedingungen gelten, die die Kompatibilität auf Millionen von Geräten sicherstellen, wird eine Plattform für Programmierer attraktiv. Und nur so kann schließlich ein florierender Markt für Anwendungen entstehen. Einen derartigen GUI-Standard hat Symbian mit "Serie 60" geschaffen. Serie 60 legt bestimmte Parameter der Bedienoberfläche fest, wie etwa die Bildschirmauflösung oder die Menüansteuerung über vordefinierte Tasten. Derzeit unterstützt eine große Zahl an Smartphones von Nokia über Samsung bis Siemens diese Spezifikation.