Platz 4 - Aupeo.de: Stimmungs-Musik
Das Berliner Startup Aupeo! will sich - ähnlich wie Platzhirsch Last.fm - auf Gratis-Musik und Empfehlung neuer Musik konzentrieren. Die Besonderheit ist hier der vom Fraunhofer-Institut entwickelter Algorithmus "Musik-DNA", der sich um die Analyse des Geschmacks und die Empfehlung passender Musik kümmert. Damit verlässt sich der Dienst nicht nur auf die Intelligenz seiner Community, sondern wertet Eigenschaften von Songs wie Geschwindigkeit, Klang oder Lautstärke aus, um Stilbrüche zu verhindern. In unserem Test gelang das gut. Die Qualität der Musik stimmt hier mit 192 Kbps ebenfalls.
Darüber hinaus arbeitet Aupeo eng mit verschiedenen Home Entertainment-Herstellern zusammen, um die Plattform schnell auf möglichst vielen Geräten präsent zu machen. Unter den Kooperationspartnern befinden sich bekannte Unternehmen wie Acer, Asus, Loewe, Philips, Panasonic und Sonos. Weitere Kooperationen laufen im Bereiche der Autoindustrie - Aupeo ist beispielsweise bereits in den neuen BMW-Modellen mit der Sonderausstattung "Apps" vorinstalliert. Auf mobilen Geräten ist der Dienst ebenfalls präsent - dank Apps für iPhone, iPad, Nokia Ovi und Android. Ohne besondere Hardware steht der Dienst auch im Browser bereit und lädt zur kostenlosen Anmeldung.
Optik und Aufmachung gefallen uns mit dezenten modernen Farben, animierten Erklärungen und hübschen Symbolen. Werbung muss sein, hält sich aber als Rahmen klar getrennt vom Inhaltsbereich fern. Wie bei Last.fm hört der Nutzer nicht gezielt einzelne Songs oder Alben, sondern startet seinen persönlichen Stream. Das funktioniert gewöhnlich per Genre wie "Electronic", Subgenre wie "Techno" und Stimmung wie "Danceable". Redaktionell ausgesuchte Streams zu Genres wie "50‘s best" oder "Disco Fever" sind kompetent zusammengestellt. Die Albencover bringen zudem Farbe ins Spiel. Songs können ähnlich wie bei Last.fm aus dem Stream verbannt werden, hier heißt es simpel "Gefällt mir" oder "Gefällt mir nicht". Wer will, kauft seine Lieblingssongs beim Partner 7digital - was aber nicht immer klappt. 7digital hat anscheinend vieles, was über den Mainstream hinausgeht, nicht im Angebot. Der Gratis-Account bringt wenige Einschränkungen. kommt aber ohne monatlich begrenzte Hördauer aus. Der Premium-Account ab 4,95 Euro im Monat eliminiert die Werbung, bietet Zugriff von unbegrenzt vielen Geräten, bessere Qualität und vor allem unbegrenztes Skippen - gratis ist das Überspringen begrenzt.
Aupeo fehlte nach dem Start lange die soziale Komponente. Mit "The Crowd!" legten die Berliner Ende letzten Jahres nach. Mit einem Schalter wechselt der Anwender in den "Crowd"-Modus. Nach dem Login über Facebook landet er in der Lobby, die populäre Stationen zeigt. Mit einem Klick klinkt sich der Hörer ein und kann sehen, welche Freunde gerade mithören. Wenn genug Mithörern ein Song nicht gefällt, wird er kollektiv übersprungen. Aupeo nutzt die Crowd als Multiplikator. Über die Lobby lassen sich Facebook-Freunde zum Mithören einladen, bei bereits aktiven geht es direkt in deren Stream hinein.
Fazit: Aupeo! ist hübsch, modern, clever und bietet ungestörtes Musikhören. Als Alternative zu Last.fm, Deezer & Co. ist das Ganze sicher empfehlenswert; wir fragen uns nur, ob die Crowd-Funktion reichen wird, den Geheimtipp in der breiten Masse bekannter zu machen.