Vollmundige Versprechen und nichts dahinter
Gartner und der WWF fragten darüber hinaus nach, inwieweit die ITK-Hersteller sich auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene engagieren, um politische und regulatorische Aktivitäten zu beeinflussen, die zur Verminderung der Kohlendioxidbelastung beitragen. Zwei Unternehmen tun diesbezüglich "so gut wie gar nichts": China Mobile und Wipro. SAP engagiere sich zumindest nicht direkt.
Gartner-Analyst Mingay betont zwar, dass keinem der ITK-Hersteller Greenwashing unterstellt werden könne. Darunter versteht man, dass ein Unternehmen sich mit seinen Marketing- und PR-Aussagen einen grünen Anstrich verpasst, ohne auch nur im geringsten solch einem Anspruch gerecht werden zu können.
Cisco und Dell "tendieren allerdings dazu, mehr über Umweltthemen zu reden und weniger zu realisieren", heißt es im Gartner-Bericht. Im Vergleich zu ITK-Anbietern wie BT, IBM und HP reagieren Dell und Nokia " kurzsichtig auf die Anforderung, die Kohlendioxidbelastung in der Wirtschaft zu senken". Die umweltfreundlichen ITK-Unternehmen würden demgegenüber nach Wegen suchen, wie Aktivitäten in der Wirtschaft, die für eine hohe Umweltbelastung verantwortlich sind, gezielt verändert werden können. Mingay nennt hier Themen wie Geschäftsreisen, Transport von Gütern, Grid-, Cluster- oder Cloud-Lösungen und "intelligente" Gebäudetechniken.
Wettbewerbsvorteil Umweltbewusstsein
Mingay sagt, es gebe erste Belege dafür, dass solche ITK-Hersteller, die eine führende Rolle in Sachen Umweltthemen einnehmen, auch Wettbewerbsvorteile besitzen: "Zunehmend wollen Unternehmen mit solchen ITK-Anbietern zusammenarbeiten, die Innovationen in Sachen Umweltfreundlichkeit vorantreiben und mit denen zusammen sie die Chancen nutzen können, die ein umweltfreundliches Wirtschaften mit sich bringt."