86 Prozent weniger Gewinn als im Vorjahr

Weitere Umsatzeinbußen für Cisco

17.08.2001
MÜNCHEN (CW) - Seit Januar ist der Umsatz des US-Netzausrüsters Cisco Systems um 36 Prozent zurückgegangen. Der Nettogewinn sank um 86 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres. Doch immerhin hat es das Unternehmen geschafft, wieder schwarze Zahlen zu schreiben.

Nachdem Cisco im dritten Fiskalquartal aufgrund von hohen Abschreibungen für Lagerüberbestände erstmals Verlust ausgewiesen hatte, ist es den Kaliforniern im vierten Quartal gelungen, in die Gewinnzone zurückzukehren. Das Ergebnis fiel mit sieben Millionen Dollar jedoch recht mager aus. Ein Jahr zuvor hatte das Unternehmen noch einen Nettogewinn von 796 Millionen Dollar erzielt.

Ohne Berücksichtigung von Abschreibungen unter anderem für Akquisitionen und andere einmalige Sondereffekte erwirtschaftete Cisco im abgelaufenen Fiskalquartal einen Gewinn von 163 Millionen Dollar. Im vergleichbaren Vorjahresquartal lag der Pro-forma-Profit bei 1,2 Milliarden Dollar. Der Umsatz fiel auf 4,3 Milliarden Dollar - das sind 25 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres und neun Prozent weniger als im dritten Quartal. Aufs Gesamtjahr gerechnet, gelang es Cisco zwar, seinen Umsatz zu steigern - von 18,93 Milliarden Dollar im Geschäftsjahr 2000 auf 22,29 Milliarden Dollar. Dennoch verbuchte der Router-Spezialist einen Nettoverlust von 1,01 Milliarden Dollar. Ein Jahr zuvor hatte er noch einen Profit von 2,67 Milliarden Dollar gemeldet.

Die Zahlen liegen im Rahmen der Analystenerwartungen. Allerdings rechnet der Netzausrüster für die ersten drei Monate des Geschäftsjahres 2002 mit einem weiteren Umsatzrückgang von biszu fünf Prozent gegenüber dem vierten Quartal. "Unsere Branche hat die Talsohle noch nicht erreicht", gestand John Chambers, Vorstand und Chief Executive Officer (CEO) von Cisco, ein. Er sei zwar "verhalten optimistisch, dass es in den USA in den kommenden ein bis zwei Quartalen wieder aufwärts geht". Speziell im Großkundengeschäft gebe es Anzeichen für eine Erholung zum Jahresende. Der Firmenchef befürchtet jedoch, dass aufgrund der sich verschlechternden Lage in Europa und Asien erneute Schwierigkeiten auf den US-Markt zukommen könnten.