MUENCHEN (CW) - Drastische Massnahmen ergreift die Conner Peripherals Inc., nachdem das dritte Quartal 1993 wiederum mit Verlusten abgeschlossen werden musste.

Die nach der kostspieligen Uebernahme des Speicherfirmenkonglomerats Archive in die Verlustzone gerutschte Conner Peripherals Inc. meldete fuer das dritte Quartal einen Nettoverlust in Hoehe von 372 Millionen Dollar, in dem Abschreibungen fuer Restrukturierungsmassnahmen (78 Millionen), fuer immaterielle Firmenwerte (213 Millionen) sowie fuer andere unvorhersehbare Ausgaben (39 Millionen Dollar) enthalten sind. Bereits die beiden Dreimonatsabschnitte zuvor mussten mit 22,5 Millionen (Q1) beziehungsweise 58,8 (Q2) Millionen Dollar Verlust beendet werden.

Firmenchef Finis Conner zog die Konsequenz aus dem Finanzdebakel und will die Fertigungsstaette im schottischen Irvine mit 200 Beschaeftigten schliessen. Die Kollegen aus Italien sollen die Fertigungsauftraege uebernehmen. Dass gerade der Standort in Schottland geschlossen wurde - die dortige Regierung subventioniert in erheblichem Umfang Investitionsvorhaben auslaendischer Unternehmen - laesst befuerchten, dass noch andere Conner-Niederlassungen in Europa den Einsparungen zum Opfer fallen werden. Hinzu kommt, dass Firmensprecher bereits von einer weiteren Kapazitaetsverringerung sprechen. Als Gruende fuer die Fabrikschliessung werden Kostennachteile der europaeischen Produktion im Vergleich zur Konkurrenz aus Nicht-Europastaaten genannt, die trotz der Finanzanreize der Schotten die Nachteile nicht aufwiegen konnten.

Nach Aussagen von David Scrimgeour, der die staatliche Agentur Locate in Schottland vertritt, hat Conner nach Absprache mit der schottischen Regierung die Fabrik in Irvine nur temporaer stillgelegt und soll eine eventuelle Wiederaufnahme der Fertigung jaehrlich ueberpruefen.

Wird die Fabrik endgueltig geschlossen, muessen die Amerikaner ueber eine Rueckzahlung der eingeraeumten Subventionen verhandeln.