FCC

Weitere Hemmschuhe für Verkauf von T-Mobile USA an AT&T

23.11.2011
Bei der geplanten 39 Milliarden US-Dollar schweren Übernahme von T-Mobile USA durch AT&T zeichnen sich weitere Probleme ab.

Der Chef der Wettbewerbshüter FCC Julius Genachowski beantragte am Dienstagabend, dass die geplante Übernahme von einem Richter der Behörde angehört wird. Über diesen Vorschlag müssen seine Kommissare abstimmen. Eine Anhörung kann sich auf sechs bis zwölf Monate ausdehnen. Die Behörde bezweifelt die Angaben von AT&T, wonach der Schulterschluss das Hochgeschwindigkeitsinternet in ländliche Gebiete ausweite, das Netz für mobile Datennutzung verbessere und Arbeitsplätze schaffe.

Die Telekom-Aktie büßte am Vormittag bis zu drei Prozent an Wert ein. Insgesamt sei dies zwar keine große Überraschung, aber dennoch eine Belastung für die Aktien, kommentierte ein Händler. Auch ein Analyst stufte die Nachricht negativ ein.

AT&T zeigte sich enttäuscht von der Entscheidung und kündigte an, alle Optionen zu prüfen. "Dies ist ein weiteres Beispiel einer Behörde, die Milliarden von Investitionen und die Schaffung von Tausenden neuer Jobs in einer Zeit verhindert, in der die amerikanische Wirtschaft beides dringend braucht", sagte AT&T-Sprecher Larry Salomon.

AT&T liegt bereits mit dem US-Justizministerium im Streit bei der Frage, ob die Verringerung der Anzahl großer Mobilfunkanbieter von vier auf drei den Wettbewerb beeinträchtigt. Bisher ruhte die Hoffnung von AT&T auf dem Konkurrenten MetroPCS. Der hatte Interesse an Kunden und Frequenzen, welche AT&T und T-Mobile verkaufen müssten. Mit einem gestärkten Wettbewerber hätte AT&T vor den Kartellwächtern den Wegfall von T-Mobile besser verkaufen können, da eine neue Nummer vier auf den Plan trete. Nun scheint MetroPCS AT&T aber weniger abkaufen zu wollen. Dafür kam Leap Wireless International ins Gespräch für eine Übernahme von Vermögenswerten. Bisher verfügt MetroPCS über etwa neun Millionen Kunden, Leap über knapp sechs Millionen.

Für den Fall des Scheiterns der Übernahme von T-Mobile USA hatte sich AT&T verpflichtet, der Telekom einen Milliardenbetrag sowie zusätzliche Mobilfunkfrequenzen abzutreten. (dpa/tc)