DE auf 70-cm-Band

Weiter in den Shop-Floor hinein

12.11.1976

HAMBURG - "Jederzeit und überall von wechselnden Orten Daten an einen Rechner zu übertragen und Steuerungsfunktionen vom Rechner abzurufen" - mit dem mobilen Datenerfassungsgerät (Foto) der Firma GEET, Hamburg, ist das keine Zukunftsmusik mehr. Der Clou des DE-Gerätes: Die Datenübertragung erfolgt per Funk auf 70-cm-Band über eine Entfernung von 500 m (im Haus) oder 1500 m (im Freien). Dafür ist eine Sendeleistung von 1 Watt erforderlich. Nach GEET-Angaben läßt sich die Sendeleistung jeden auf 6 Watt "aufbohren" (das sei nur eine Frage der postalischen Zulassung) - damit könnten "Außer-Haus"-Entfernungen von bis zu 45 km überbrückt werden.

Und so funktioniert das GEET-Gerät: "Ganz vorne dran" ist eine numerische Tastatur in der Größe eines Taschenrechners, die an einen tragbaren Sender/Empfänger angeschlossen ist, der über die Schulter gehängt werden kann. Von hier aus gehen alle eingegebenen Daten drahtlos an eine sogenannte Fix-Station, die bis zu 15 "Portables" ständig im Polling-Verfahren abfragt.

Die Fix-Station besitzt eine V 24- oder "Current-Loup"-Schnittstelle für den Anschluß an beliebige Terminal- und Rechnersysteme. Das GEET-System ist demnach ein "offenes System", das sich etwa unter Imitation eines Teletypes jedem System anpaßt.

Entsprechend die Marketing-Philosophie des Herstellers: "Unser drahtloses Erfassungssystem ist kein Ersatz für andere Maschinen, sondern ein System, mit dessen Hilfe die Datenerfassung weiter in den "Shop-Floor" hinausgebracht werden kann.

Der Einsatz eines derartigen Gerätes sei - so die Hamburger überall dort angebracht, wo keine Möglichkeit für eine Kabelverlegung gegeben ist: "Es gibt sicher Datenerfassungsaufgaben, die man mit Draht besser lösen kann."

Bevor jedoch die ersten "digitalen" Funkgespräche im Echtbetrieb über die Portables gesendet werden können, gilt es, die Hürden der postalischen Zulassung zu nehmen. Dazu GEET: Wir verwenden nahezu ausschließlich Bausteine, die bereits die FTZ-Nummer haben - was soll da noch schiefgehen?"