Bürobranche gedämpft optimistisch:

Weiter hoher Zuwachs bei der Datentechnik

11.11.1977

FRANKFURT (ee) - Der Zwang, die in den Rezessionsjahren 1974/1975 zurückgestellten Ersatz- und Erweiterungs-Investitionen nunmehr nachzuholen, begründet im Bereich der Büromaschinen-, Büromöbel-, Organisationsmittelbranche (BBO) "gedämpften Optimismus". So sprach Helmut Nägle für den hessischen BBO-Landesverband aus Anlaß der 11. Frankfurter Büroausstellung.

Nägle präsentierte eine Untersuchung des Instituts für Mittelstandsforschung (Köln) über den Einsatz von Organisationsmitteln bei Betrieben mit 20 bis 49 Beschäftigten. Diese Unternehmungen verwenden Mikrofilmtechnik zu zwei, Schreibautomaten zu vier Prozent; interne EDV betreiben 14,9 Prozent, Datenerfassungsgeräte haben 15,8 und Umdrucker 16,8 Prozent dieser Betriebe. Immerhin arbeiten 56,9 Prozent all dieser Betriebe mit EDV außer Haus. Nach der Arbeitsstättenzählung des Statistischen Bundesamtes von 1970 (die nächste Erhebung liegt erst 1981 vor) stellten die 98 733 Betriebe mit 20 bis 49 Mitarbeitern 4,31 Prozent aller bundesdeutschen Unternehmungen dar und beschäftigten 2,99 Millionen (oder 12 Prozent aller berufstätigen) Bundesbürger. Auf der BBO-Pressekonferenz hieß es (mit Bezug auf die Diebold-Statistik) unter anderem: Nach wie vor seien große Zuwachsraten im Bereich der Datentechnik zu verzeichnen, wobei der Trend eindeutig zur Dezentralisierung, das heiß der arbeitsplatzorientierten Datenverarbeitung gehe. Dies komme auch bei dem starken Wachstum bei Bürocomputern und Terminals zum Ausdruck. So wurden allein seit Anfang 1977 rund 66 000 Bürocomputer in der Bundesrepublik Deutschland abgesetzt. Bis 1984 werden nach Angaben der Diebold Deutschland GmbH 240 000 Bürocomputer installiert sein. Ähnlich positiv könnten die Zukunftsaussichten im Bereich der Textverarbeitung gesehen werden, aber auch Kopiergeräte, Vervielfältiger und Postbearbeitungsmaschinen befinden sich im Aufwind. Dagegen könnten gewisse wenigstens vorübergehende Sättigungstendenzen bei elektronischen Tisch- und Taschenrechnern verzeichnet werden.

Die Preise im Bereich der konventionellen Büromaschinen bleiben im bisherigen Jahresverlauf mit plus 1,1 Prozent nahezu unverändert, während sich für die Hardware - vor allem in der Großelektronik - mit minus 6,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr Preissenkungstendenzen bemerkbar machten. Dieser Trend werde voraussichtlich auch im nächsten Jahr anhalten.