Rekordzahlen von Ebay, leichte Besserung bei Yahoo und Doubleclick

Weihnachtsgeschenke für Web-Companies

25.01.2002
MÜNCHEN (CW) - Die arg gebeutelte Internet-Branche scheint sich allmählich wieder zu erholen. Das Online-Auktionshaus Ebay, dem die Dotcom-Krise ohnehin nicht viel anhaben konnte, hat im abgelaufenen Geschäftsjahr alle Rekorde gebrochen. Bei Yahoo und Doubleclick ist zumindest ein Silberstreif am Horizont zu erkennen.

Ebay profitierte vor allem von seinem Weihnachtsgeschäft - dem besten seit Bestehen der Company. Das virtuelle Auktionshaus erzielte im vierten Quartal 2001 einen Umsatz von 219,4 Millionen Dollar. Das sind 64 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres (134 Millionen Dollar). Der Nettogewinn stieg um 8,7 Prozent auf 25,9 Millionen Dollar.

Positiv entwickelte sich auch das internationale Geschäft, das in den letzten drei Monaten des Jahres erstmals profitabel war und auf das 18 Prozent des Gesamtumsatzes entfielen. Allein die deutsche Auktions-Website steigerte ihre Einnahmen um 51 Prozent. Im gesamten Geschäftsjahr 2001 konnte Ebay den Umsatz um 74 Prozent auf 748,8 Millionen Dollar erhöhen und den Nettogewinn auf 90,4 Millionen Dollar fast verdoppeln. Für die erste Jahreshälfte 2002 rechnet das Internet-Auktionshaus nun mit Einnahmen zwischen 490 und 510 Millionen Dollar.

Auch für Yahoo hat sich das Weihnachtsgeschäft gelohnt. Gegenüber dem Vorjahr gingen die Einnahmen im vierten Quartal zwar um 39 Prozent auf 188,9 Millionen Dollar zurück. Das Web-Portal übertraf damit jedoch die Erwartungen der Analysten, die nur mit 170 Millionen Dollar gerechnet hatten. Zudem konnte Yahoo den Quartalsverlust von 97,8 Millionen auf 8,7 Millionen Dollar reduzieren.

Für das gesamte Geschäftsjahr 2001 betrug das Minus allerdings 92,8 Millionen Dollar - im Vorjahr hatte das Unternehmen noch ein positives Ergebnis von 70,8 Millionen Dollar erzielt. Der Jahresumsatz sackte von 1,1 Milliarden Dollar im Jahr 2000 auf 717,4 Millionen Dollar ab. Yahoo gibt sich dennoch optimistisch und korrigierte seine Prognose für 2002 leicht nach oben: Statt 725 bis 785 Millionen Dollar hält die Internet-Company jetzt Einnahmen zwischen 750 und 800 Millionen Dollar für möglich; im ersten Quartal 2001 sollen es 160 bis 180 Millionen Dollar sein.

Auch beim Online-Werbevermarkter Doubleclick gibt es seit dem vierten Quartal erste Anzeichen für eine Erholung von der Krise. Zwar fielen die Umsätze mit 96,1 Millionen Dollar deutlich geringer aus als im gleichen Zeitraum des Vorjahres (132,3 Millionen Dollar). Gegenüber dem dritten Quartal ( 92,7 Millionen Dollar) konnte sich der US-Marktführer aber verbessern. Zudem verringerte sich der Nettoverlust im Jahresvergleich von 104,8 auf 64 Millionen Dollar. (sp)