Das beste aus zwei Welten

Wege zum integrierten SAP- und Microsoft-Portal

13.11.2008
Von Oliver Wucher
SAP und Microsoft bieten mit Netweaver und MOSS jeweils ein Portalprodukt an, aber keine zufriedenstellende Lösung für deren Zusammenspiel. Doch es gibt eine Lösung.

Standardsoftware von SAP und Microsoft ist ein Infrastrukturbestandteil vieler Unternehmen. Während der Fokus von SAP auf Business-Software etwa für ERP liegt, setzt Microsoft den Schwerpunkt bei Office-Anwendungen. SAP wird eher für die Verwaltung von strukturierten Daten eingesetzt, Microsoft stellt mehrheitlich Produkte zum Umgang mit unstrukturierten Daten bereit. Beide Softwarehäuser haben eigene Portale als zentrale Bestandteile ihrer Plattformstrategie entwickelt und in den vergangenen Jahren erfolgreich am Markt etabliert - Microsoft den "Office Sharepoint Server" (MOSS) und SAP das "Netweaver Portal". Wer allerdings die Portale integrieren will, sucht derzeit bei den Herstellern noch vergeblich nach einer befriedigenden Antwort.

Gründe für die Portalintegration

Das Zusammenspiel von SAP-Portal und MOSS.
Das Zusammenspiel von SAP-Portal und MOSS.

Doch es gibt gute Gründe für eine Integration. Durch die Vernetzung im Unternehmen, aber auch über die Unternehmensgrenzen hinaus müssen Nutzer immer häufiger gleichzeitig mit strukturierten und unstrukturierten Daten arbeiten. Ein typisches Beispiel für eine solche Tätigkeit ist die Aufbereitung von Kundensegmentierungen. Hierfür kommen zunächst die Quelldaten zu Kunden und Umsätzen aus dem SAP-System. Im zweiten Schritt werden die Informationen dann aufbereitet, mit Fachexperten diskutiert und analysiert. Dies geschieht in der Regel in Form von Office-Dokumenten. Gerade der zweite Schritt beinhaltet im Wesentlichen die Zusammenarbeit mit anderen Personen (Collaboration). Deshalb ist der Bedarf groß, gut integrierte, fachlich handhabbare und technisch zusammenwirkende Systeme bereitzustellen. Da es sich sowohl bei SAP wie auch bei Microsoft um Standardprodukte handelt, die regelmäßig Produkt-Updates erfahren, ist es wichtig, die Integration der Systeme mit möglichst wenig Eigenentwicklungen umzusetzen. Denn Anwender wollen keine umfangreichen Schnittstellen, die beim nächsten SAP-Upgrade oder der nächsten Office-Version nutzlos sind. Gerade deshalb bietet sich der Weg über Portale an, um die beiden Welten mit möglichst geringem Aufwand zusammenzuführen.

Das Thema Collaboration greift noch weiter. Immer öfter sind Unternehmen gezwungen, mehrere Nutzergruppen im Zuge einer durchgängigen Prozessunterstützung zu integrieren - sowohl aus den eigenen Reihen wie auch aus denen der Partner, Lieferanten oder Kunden. Sie alle brauchen Zugang zu Informationen und Applikationen und verlangen verstärkt nach einer von virtuellen Projekträumen, Foren, Wikis oder Portalen unterstützten Zusammenarbeit. Da viele Unternehmen bereits ein SAP-Portal für den Zugriff auf SAP-Daten haben, stellt sich die Frage, wie sich in einer Netweaver-Portallandschaft das Thema Collaboration abbilden lässt. Als mögliches Produkt bietet sich MOSS an.