Ratgeber Energieverbrauch

Weg mit den Stromfressern im PC!

27.04.2010
Von 
Klaus Hauptfleisch ist freier Journalist in München.

Windows 7 spart CPU-Power

War Microsoft früher beim Launch neuer Betriebssysteme oft für immer höhere Leistungssprünge mitverantwortlich, hat der Softwareriese nun zusammen mit Intel demonstriert, dass Windows 7 zumindest beim Abspielen von DVDs weniger Ressourcen und Strom verbraucht als Windows XP. Die auch für Windows Server 2008 RS verfügbare neue Core-Parking-Funktion sorgt dafür, dass einzelne Kerne bei Nichtauslastung vorübergehend fast völlig ausgeschaltet werden, was sich im Fall von Notebooks durch höhere Akku-Laufzeiten positiv bemerkbar machen soll. Vorausgesetzt natürlich, die CPU macht mit. Intels aktuelle Core-i-Prozessoren mit Turbo-Boost-Technologie können das schon. AMD hinkt da wie mit der 32-nm-Fertigung für die erst 2011 erwarteten "Llano"-Prozessoren noch etwas hinterher.

Details über die Sechs-Kern-Prozessoren "Thuban" hält der Intel-Konkurrent bis zum Launch Ende April 2010 noch zurück. Aber Gerüchten zufolge und wie von AMD-Manager Michael Schmid angedeutet, werden sich dabei die einzelnen Kerne noch nicht nahezu komplett abschalten, sondern wie bei den bisherigen AMD-Prozessoren nur schlafen oder in den Idle-Modus legen lassen. Derweil hat AMD durchsickern lassen, dass der 32-nm-Prozessor mit eben besagtem Codenamen Llano auch einen DirectX-11-fähigen Grafikkern vereinen wird. Die anvisierte Taktrate der Quad-Core-CPU soll jenseits der 3 GHz liegen. Ob die versprochenen 0,8 bis 1,3 Volt oder 2,5 bis 25 Watt pro Kern eingehalten werden können, wird sich zeigen.

AMD-Mann Schmid und Intel zufolge bedeuten feinere Fertigungsstrukturen anders als früher nicht unbedingt, dass der Stromverbrauch nennenswert sinkt. Vielmehr geht es den Herstellern um eine weitere Steigerung der Leistung auf kleinsten Raum.

2009 hat AMD neue Drei- und Vier-Kern-Prozessoren aus dem Phenom-II- und Athlon-II-Lager vorgestellt. Die mit einem e (für energiesparend) gekennzeichneten CPUs verbrauchen bei Taktraten von 2,2 bis 2,5 GHz nur 45 bis 65 Watt und sollen sich somit besonders für Büro-PCs eignen. Noch sparsamer ist die Ultra- oder U-Reihe von AMD-Prozessoren, so zum Beispiel der Athlon II X2 260u, der mit 1,8 GHz nur eine TDP von 25 W haben soll. Für die Server-CPUs der Opteron-6100er-Serie, die laut AMD weltweit ersten mit acht und zwölf Kernen, gibt der Hersteller je nach Core Frequency durchschnittliche Verbrauchswerte von 65 bis 105 Watt an.