Weblogs - noch ein zartes Pflänzchen

22.03.2005
Von Edgar Wang

Anwendungen in anderen Branchen sind noch rar. So berichtet Ansgar Zerfaß in einem kürzlich veröffentlichten Papier zum Thema "Corporate Blogs: Einsatzmöglichkeiten und Herausfor-derungen" über 120 interne Blogs der Investmentbank Dresdner Kleinwort Wasserstein, mit deren Hilfe Analysten und Händler ihr Know-how austauschen. Web-Consultant Röll beschreibt ein ähnliches Netzwerk von Weblogs im britischen National Institute for Mental Health. Vor kurzem wurde bekannt, dass die BBC virtuelle Whiteboards, Wikis und einen Blog-Server installiert hat, um den Wissens- und Informationsfluss unter ihren 25 000 Mitarbeitern zu erleichtern.

Blogs und Unternehmen: juristische Probleme drohen

Wenn Blogger Mitarbeiter von Unternehmen sind, sind sie allerdings gefährdet - wenn ihre Texte öffentlich zugänglich sind und sie ungeschminkt und unter ihrer wahren Identität über das Haus berichten (siehe "Erst denken, dann bloggen"). Nicht immer sind die Interessen von Blog-Autor und Unternehmen identisch. Um hier Konflikte zu vermeiden, sind klare Trennungslinien hilfreich. So hat etwa Jochen Robes in seinem Weiterbildungs-Blog niemals über Bildungsprojekte seines Unternehmens berichtet. Andere, wie Peter Baumgartner, äußern sich auf ihren Seiten ab und zu kritisch über die Produkte des eigenen Hauses, genießen im akademischen Bereich aber größere Freiräume. Studenten haben ohnehin keine disziplinarischen Sanktionen zu befürchten, wenn sie nicht in einem arbeitsrechtlichen Verhältnis zu ihrer Alma Mater stehen.