Weblogs - noch ein zartes Pflänzchen

22.03.2005
Von Edgar Wang

Bisher ist noch keine Nutzung von Blogs in Weiterbildungslehrgängen bekannt geworden. Ihre Verwendung in Wissens-Communities scheint allerdings zuzunehmen, vor allem im englischsprachigen Raum, wo sie sich zunächst in der IT-Branche verbreiteten.

Spätestens seitdem Bill Gates auf dem Microsoft CEO Summit im Mai 2004 ausführlich zu Blogs Stellung nahm und ihre Vorteile im Vergleich zu E-Mail und Websites herausstellte, wurden viele Unternehmen hellhörig. Etwa 1500 Microsoft-Mitarbeiter sollen inzwischen zur Blogger-Gemeinde gehören, während sich ihr Firmengründer noch nicht dazu entschließen konnte, obwohl er vermutlich sofort zum prominentesten Autor der Blogosphere aufsteigen würde. Diesen Rang besetzt mit Jonathan Schwartz bisher ausgerechnet der Chief Operating Officer eines der schärfsten Microsoft-Rivalen. Der COO von Sun ging einen Monat nach Bill Gates' Statement online und erfreut seine Leser seitdem mit einer flotten Schreibe und unverblümten Aussagen über die Unzulänglichkeiten von Wettbewerbern.

Blogs in Unternehmen werden heute vor allem für die Marktkommunikation genutzt. Dies gilt auch für den Executive Blog der SAP, den bekanntesten Blog eines deutschen Unternehmens, auf dem zweimal monatlich Beiträge von Topmanagern des Softwareriesen erscheinen. Der Business-Blog ist Bestandteil eines ausgefeilten Community-Konzepts, das Mitarbeiter, Kunden und Partner der SAP zusammenführt. "Die Anregung dazu kam von unseren Kunden, die sich aktuelle, griffige, schnell abrufbare und authentische Aussagen unserer obersten Entscheider wünschten. Dafür waren die früheren 45-minütigen Webcasts nicht das ideale Mittel", so Raimund Mollenhauer, SAP-Director für Online Events und Communities.