Web-Trends bestimmen die Unternehmens-IT

19.12.2007

User Generated Applications

Derartige Kombinationen aus sozialen Plattformen und eingebetteten Applikationen repräsentieren eine Form von Mashups. Dieser Begriff bezeichnet eine leichtgewichtige Form der Anwendungsintegration und gilt als eines der häufig genannten Merkmale des Web 2.0. Die meisten neueren Web-Angebote von Startup-Firmen bieten nicht nur das übliche Browser-Interface für die interaktive Nutzung, sondern auch einfache Schnittstellen für den programmatischen Zugriff.

Diese neue Offenheit von Websites erlaubt die unkomplizierte Kreation von zusammengesetzten Anwendungen, nicht nur auf Basis von Social Software. Diese beschränkt sich nicht auf die immer wieder zitierte Integration von Google Maps zur Visualisierung von Adressdaten. Vielmehr ist heute fast jedes private Weblog ein Mashup, das Bookmarks, Fotos oder Informationen über die Zahl der RSS-Abonnenten von externen Sites einbindet.

Diese Form der einfachen Integration dient als Modell für Enterprise-Mashups, die idealerweise von Anwendern ohne Programmierkenntnisse in Selbstbedienungsmanier zusammengefügt werden können. Nötig sind dafür nicht nur visuelle Werkzeuge, die den Benutzer von Code abschirmen, sondern auch simple Schnittstellen auf REST-Basis oder RSS-Feeds für interne Programme. Dabei geht es nicht um eine Konkurrenz zu SOA-Frameworks und Enterprise Service Bus zur Integration von operativen Anwendungen. Vielmehr stehen individuelle oder projektbezogene Ad-hoc-Mixturen im Vordergrund.

Fazit

Das Web 2.0 bringt in kurzer Abfolge immer neue Ideen und Konzepte hervor, die nicht nur Chancen für die Unternehmens-IT und ihre Lieferanten bieten, sondern diese auch unter Druck setzen. Viele Anwender erwarten am Arbeitsplatz ähnliche Gestaltungsfreiheiten und gelungene Anwendungen, wie sie sie vom öffentlichen Web kennen. Das beschränkt sich nicht nur darauf, Programme aus verschiedenen Services selbst komponieren zu können, sondern betrifft auch die erweiterten Kommunikations- und Kooperationsfunktionen aus sozialen Netzwerken. Schließlich setzen viele Startups im Web Maßstäbe hinsichtlich Design und Bedienerfreundlichkeit von Browser-Anwendungen. Entsprechend erwarten die Benutzer auch von der Firmen-IT immer mehr komfortable Web-Frontends auf Basis von Ajax oder Flash. (ws)