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Web-Services-Welt droht die Spaltung

17.04.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Fronten in Sachen Standardisierung für Web Services verhärten sich zusehends. So gab das Lager rund um Microsoft, IBM und Bea jetzt bekannt, die von ihnen seit August vergangenen Jahres erarbeiteten Spezifikationen, die Business Process Execution Language for Web Services (BPEL4WS), der Organization for the Advancement of Structured Information Standards (OASIS) vorzulegen. OASIS-Sprecherin Carol Geyer rechnet bereits während der nächsten Tage mit einer entsprechenden Eingabe. Neben den oben genannten Unternehmen unterstützen auch SAP und Siebel die Bemühungen rund um BPEL4WS. Eine Arbeitsgruppe bei OASIS soll sich ab Mitte Mai mit den

Spezifikationen befassen. Befürchtungen, die Gruppe plane Gebühren für die Nutzung eines künftigen Standards, versuchen Vertreter von IBM und Bea mit der Erklärung zu zerstreuen, sie wollten keinerlei Gebühren verlangen. Allein von Seiten Microsofts war bislang noch keine derartige Verzichtserklärung zu hören.

Währenddessen will Sun Microsystems zusammen mit Mitstreiter Oracle mit der Mitte März von dem World Wide Web Consortium (W3C) eingesetzten Web Services Choreography Working Group einen Standard für die Koordination verschiedener Web Services vorlegen. Ob die verschiedenen Standardisierungsgremien künftig zusammenarbeiten werden bleibt abzuwarten. Eine offizielle Stellungnahme dazu gibt es weder von Seiten OASIS noch vom W3C. Vor allem in der Gebührenfrage sitzt allem Anschein nach das Mißtrauen tief. Gebührenfrei sei nicht unbedingt gleich gebührenfrei, kommentiert Don Deutsche, Vice President für Standardisierungsfragen bei Oracle, die entsprechenden Aussagen des gegnerischen Lagers. (ba)