Web 2.0 ist weitgehend unbekannt

06.11.2006
Von Dorothea Friedrich
Die Mehrzahl der Deutschen kann mit dem Begriff Web 2.0 nichts anfangen. Das hat eine repräsentative Umfrage von Academic Data bei 1008 Personen im Alter von 16 bis 65 Jahren ergeben. Auftraggeber war die Hamburger PR-Agentur ZPR.

Nur sechs Prozent der Befragten gaben an, den Begriff Web 2.0 überhaupt zu kennen. Zusätzlich scheint auch bei diesen sechs Prozent Unklarheit darüber zu herrschen, was sich hinter Web 2.0 genau verbirgt. Mit der Aufgabe konfrontiert, Aussagen zu Web 2.0 als richtig oder falsch einzustufen, konnte rund ein Viertel der Befragten diese Aussagen nicht kategorisieren. So stimmten jeweils 69 Prozent der Befragten folgenden Aussagen zu: „Bei Web 2.0 habe ich den Eindruck, bestimmte Programme sind auf meinen Rechner. In Wirklichkeit sind sie aber auf einem Server, zu dem ich Zugriff habe.“ sowie „Bei Web 2.0 ist die Software wichtiger als das Gerät, mit dem man ins Internet geht“.

Nur annähernd jeder Zweite (48 Prozent) fand die Aussage „Web 2.0 bezeichnet die neue soziale und interaktive Orientierung des Internets, in dem User selbst aktiv werden.“ als richtig. „Web 2.0 ist die Bezeichnung für den neuen Internetboom“, meinten 31 Prozent der Befragten.

Dennoch herrscht in der Internet-Welt, spätestens seit Google für 1,6 Milliarden US-Dollar die Videoplattform YouTube gekauft hat, wieder Goldgräberstimmung. Web 2.0 scheint das neue Paradies zu sein, das mit seiner interaktiven, sozialen Ausrichtung Millionen von Menschen auf der ganzen Welt anlockt. Und auch die Kommunikationsbranche schwärmt von den Möglichkeiten, die Blogs und Podcasts bieten.

Doch rund ein Drittel der Befragten hat nicht einmal die Möglichkeit, das Internet zu nutzen. Dabei gibt es signifikante Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Während lediglich 24 Prozent der Männer keine Möglichkeit der Internet-Nutzung haben, liegt der Anteil der Frauen bei 45 Prozent. Von denjenigen, die prinzipiell Zugang zum Internet hätten, nutzen sechs Prozent - vorwiegend ältere Befragte – das WWW trotzdem nicht.