Web 2.0 erreicht den Arbeitsmarkt

19.07.2006
Von Constantin Gillies
Tim Ackermann, Microsoft: 'Über Open-BC kann man Leute ansprechen, die ihren Lebenslauf nicht in Jobdatenbanken hinterlegen.'
Tim Ackermann, Microsoft: 'Über Open-BC kann man Leute ansprechen, die ihren Lebenslauf nicht in Jobdatenbanken hinterlegen.'

Die Idee, das eigene Beziehungsgeflecht per Internet zu erweitern, ist freilich nicht neu. Hierzulande hat Open BC das Konzept bekannt gemacht. Drei Jahre nach der Gründung zählt diese Plattform weltweit eine Million Mitglieder, und für viele Personaler gehört eine Recherche hier schon zum Standardrepertoire. "Über Open BC können Sie die Passivsucher ansprechen, also Menschen in fester Anstellung, die eben nicht ihren Lebenslauf in den Jobboards hinterlegen", lobt Tim Ackermann, Senior Recruitment Manager bei Microsoft, Unterschleißheim.

Selbst-Marketing im Web

1. Nutzen Sie soziale Netzwerke wie Open BC, um Kontakt zu potenziellen Arbeitgebern zu knüpfen. Studien aus den USA zeigen: Die Chancen, über eine Empfehlung einen Job zu landen, stehen 30 zu eins. Bei einer normalen Bewerbung liegt der Wert bei 500 zu eins.

2. Aktualisieren Sie Ihr Online-Profil regelmäßig.

3. Abonnieren Sie E-Mail-Alerts. Einige Stellenbörsen schicken auf Wunsch passende Stellenangebote per E-Mail zu. In Zukunft werden solche Jobticker auch als RSS-Feed zur Verfügung stehen.

3. Lesen Sie Blogs. Immer mehr Unternehmen schreiben Stellen in fachspezifischen Blogs aus. Das Kalkül: Wer sich für das Thema interessiert, ist auch ein potenzieller Mitarbeiter. Bei Microsoft gibt es über 2000 Mitarbeiter-Blogs.

4. Schreiben Sie ein Blog. Viele Personaler googeln mittlerweile Kandidaten. Nutzen Sie Ihr eigenes Internet-Tagebuch, um ein persönliches Bild von sich zu vermitteln. Hier gehört allerdings nur hinein, was dem professionellen Image nicht schadet.

Fingerspitzengefühl gefragt

Personaler greifen vor allem auf die Suchfunktion dieser Plattform zurück, wenn es darum geht, interessante Talente zu identifizieren. Dass ein potenzieller Kandidat dann unvermittelt angesprochen wird, kommt allerdings selten vor. "Da brauchen Sie viel Fingerspitzengefühl", so Ackermann, "es ist immer besser, eine Verbindung zu haben." Alle Social-Networking-Seiten können mit einem Mausklick anzeigen, über welche Stationen zwei Personen verbunden sind.