Mittelständischer Handel

Web 2.0 - bekannt, aber kaum genutzt

28.01.2009
Von 
Dr. Andreas Schaffry ist freiberuflicher IT-Fachjournalist und von 2006 bis 2015 für die CIO.de-Redaktion tätig. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Berichterstattung liegen in den Bereichen ERP, Business Intelligence, CRM und SCM mit Schwerpunkt auf SAP und in der Darstellung aktueller IT-Trends wie SaaS, Cloud Computing oder Enterprise Mobility. Er schreibt insbesondere über die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen IT und Business und die damit verbundenen Transformationsprozesse in Unternehmen.
Anzeige  Kleinere und mittelständische Handelsunternehmen nutzen das Internet zwar intensiv für ihre Geschäftstätigkeit. Doch zur Kundengewinnung sowie für die Kundenbindung setzen sie bislang kaum Web-2.0-Anwendungen ein.

80 Prozent der kleineren und mittelständischen Handelsunternehmen in Deutschland kennen den Begriff Web 2.0, setzen aber entsprechende Anwendungen selbst kaum ein. Zu diesen Ergebnissen kommt die aktuelle Studie "Internet im Handel 2008" des E-Commerce-Center Handel (ECC Handel).

Ein Grund für die bislang geringe Nutzung ist, dass nur wenige mittelständische Handelsfirmen die vielfältigen Optionen kennen, die Web 2.0 bietet. Jeweils rund neun Prozent der Befragten gaben an, sie würden interaktive Bewertungs-Systeme oder Tag-Wolken einsetzen, und knapp acht Prozent haben News-Feeds in ihr Online-Portal eingebunden.

Rechtliche Risiken

Den meisten Händlern sind die konkret mit der Nutzung von Web-2.0-basierten Anwendungen verbundenen Chancen, etwa für die Kundengewinnung und Kundenbetreuung, noch weitgehend unbekannt. Immerhin planen 16,5 Prozent der befragten Händler in naher Zukunft die Integration von Bewertungs-Systemen und rund 15 Prozent wollen Foren oder RSS-Feeds in ihre Website einbauen.

Ein weiteres wesentliches Argument der Händler gegen einen Einsatz von Web-2.0-Anwendungen ist, dass viele der Befragten darin vor allem rechtliche Risiken sehen. Das gaben mehr als 83 Prozent der Befragten an. Beispielsweise befürchten kleinere Handelsunternehmen, dass die Anwendungen von Nutzern beziehungsweise Kunden für illegale Zwecke missbraucht werden könnten.

Für die Studie hat das ECC Handel mehr als 1.700 Unternehmen aus den Branchen Einzelhandel, Großhandel und Handelsvermittlungen befragt.