Apple Watch, Google Glass & Co. in Unternehmen

Wearables für den technischen Kundendienst

11.11.2015
Von 


Hannes Heckner ist Mitbegründer der mobileX AG, die seit dem Jahr 2000 Mobile Workforce Management-Lösungen anbietet. Die beiden Standardprodukte ermöglichen Unternehmen eine zentrale, effiziente Einsatzplanung, Steuerung und mobile Anbindung des technischen Außendienstes für Service und Instandhaltung. Als CEO und Vorstandsvorsitzender ist Hannes Heckner für die strategische Entwicklung des Unternehmens sowie für die Ressorts Vertrieb, Marketing und Finanzen verantwortlich. Durch seine über 25-jährige Erfahrung bei der Beratung von Unternehmen verschiedenster Branchen und Größen ist er Experte für die Optimierung von Serviceprozessen, Mobile Workforce Management und Mobility.

Dialoge der Zukunft mit intelligenten Geräten

Speicherkapazität und Rechenleistung mobiler Geräte haben in den letzten Jahren deutlich zugelegt. So lassen sich heute bereits Technologien wie Spracherkennung oder auch künstliche Intelligenz mobil nutzen. Ein Anwendungsbeispiel dafür ist "Case Based Reasoning": Der Techniker beschreibt sein Problem über die Spracherkennungsfunktion und das Gerät bietet ihm à la Siri Lösungsvorschläge. Zukunftsmusik? Nein, ganz und gar nicht.

Durch die Integration von Wissensmanagement-Systemen in mobile Lösungen steht Servicetechnikern das geballte Wissen ihrer Organisation beim Kunden zur Verfügung. Allein die Spracherkennung sollte man mit Vorsicht genießen. Siri und Google Now funktionieren im Consumer-Umfeld deshalb so gut, weil sie nur ganz bestimmte, häufig verwendete Wörter erkennen müssen. Aber fragen Sie Siri einmal nach dem "Düsendraller in der Spannmuffenfederung". Das lässt die Dame zweifeln: "Ich bin mir nicht sicher, ob ich das richtig verstanden habe."

Doch wenn Sie das hier lesen, gehören Sie zu der Generation, die es noch erleben wird, dass ein Mensch einen gesprochenen Dialog mit einem Device, beziehungsweise einer Maschine, führen wird. Das könnte in etwa so aussehen:

Techniker: "Blauer Rauch kommt aus dem Antrieb. Woran könnte es liegen?" Antwort: "Kontrollieren Sie die Antriebswelle". Techniker: "Nein, das war's nicht". Antwort: "Prüfen Sie den Ölfluss zur Bremse." Techniker "Danke, das sieht gut aus."

Das soll nicht bedeuten, dass die Maschinen tatsächlich begreifen, um was es tatsächlich geht. Aber durch die schiere Masse an Information, die ein heutiges Rechensystem in der Hostentasche in Sekundenbruchteilen - gegebenenfalls auch mit Unterstützung aus der Cloud - auswerten kann, entsteht eine Quasi-Intelligenz, die im Bereich Service sehr gute Dienste leisten wird.

Fazit: Der Einsatz von Wearables muss sinnvoll sein

Am Ende des Tages geht es jedoch nicht um Technik der Technik willen, sondern um den Menschen der eine Maschine repariert. Man sollte daher nicht jedem Trend hinterherhecheln, sondern sehr genau dessen Vor- und Nachteile abwägen. Auch sollten Unternehmen dabei bedenken, dass sie Mitarbeiter jeden Alters auf die Reise in die Zukunft mitnehmen.

Vieles kann man aber heute schon versuchen. So liefert Microsoft bereits seit Windows 7 eine Spracherkennung kostenlos mit. Tipp: Schauen Sie mal in der Systemsteuerung unter "Spracherkennung" und starten sie künftig Word mit einem gesprochenen Befehl. (fm)