Ovum-Report über Wavelength Division Multiplexing

WDM erhöht die Kapazität von Telekommunikationsnetzen

10.11.1998
LONDON (CW) - Wavelength Division Multiplexing (WDM) entwickelt sich zu einer Schlüsseltechnologie im Bereich Telekommunikation - das behaupten Marktforscher von Ovum in ihrem Report "WDM: Global Strategies for Next Generation". Als Motor der Entwicklung gilt wachsender Bedarf an Kapazität. Doch einem Durchbruch der Technologie stehen noch einige Hürden im Weg.

Für die kommenden zehn Jahre erwartet Ovum eine weite Verbreitung von WDM. Das Verfahren überträgt Signale verschiedener Wellenlänge parallel über ein einziges Kabel und erhöht so die Kapazität einer Verbindung. Eine Explosion des Telekommunikationsaufkommens, vor allem bei Daten, machen die Analysten für den steigenden Kapazitätsbedarf verantwortlich. Vor einem Durchbruch der Technologie steht den Protagonisten allerdings harte Arbeit ins Haus: Den Analysten zufolge gilt WDM noch als unreif. Die Technologie sei ein Opfer des eigenen Erfolgs geworden, heißt es. Zu schnell habe sie zuviel Aufmerksamkeit auf sich gezogen.

Zu den Hürden, die WDM nehmen muß, zählt unter anderem der Mangel an Netz-Management- und Performance-Monitoring-Fähigkeiten. Unzureichend verstanden sind auch die Wechselwirkungen von WDM mit anderen Technologien. Außerdem bringen Hersteller proprietäre Systeme auf den Markt, und der Standardisierungsprozeß verläuft schleppend. Mit zunehmender Reife des Marktes erwartet Ovum zwei Trends: Zum einen werde es eine Reihe von neuen Partnerschaften und Neupositionierungen unter den Anbietern geben. Zum anderen sinken die Preise, während die Funktionalität wächst. Dadurch könnte WDM, das bisher vor allem auf weiten Strecken eingesetzt wird, auch für kürzere Distanzen interessant werden.

Multiplexing

Multiplexer kombinieren verschiedene (analoge oder digitale) Signale für die Übertragung über ein einziges Kabel. Weit verbreitet ist beispielsweise die Übertragung mehrerer langsamer Signale über eine Hochgeschwindigkeits-Verbindung. Time Division Multiplexing (TDM) sendet verschiedene Datenströme zeitlich versetzt (also zuerst ein Teil von Signal 1, dann von Signal 2, dann von Signal 3, dann wird 1 fortgesetzt und so weiter). Wavelength Division Multiplexing (WDM) dagegen ordnet jedem Datenstrom eine andere Wellenlänge (sprich Farbe) zu.