Drohnen in der Rettung

Wasserwacht prüft Suche von Verunglückten per Quadrocopter

29.01.2017
Von 
Beate Wöhe leitete als Director Experts Network das IDG Experten-Netzwerk für alle Online-Portale der IDG Tech Media GmbH. Sie hatte diese Position nach über zehnjähriger Tätigkeit als Redakteurin und leitende Redakteurin des IDG-Titels ChannelPartner im Juli 2014 übernommen. 
Auch in den kalten Wintermoden arbeitet das Projektteam weiter. Zoubeir Afifi, Student an der Hochschule München testet bildgebende Verfahren.

Die Anforderungen des Projekts sind auch für Zoubeir Afifi, der an seinem Bachelor für Elektro- und Informationstechnik arbeitet, nicht trivial. Er arbeitetan der Hochschule München mit Unterstützung von Prof. Alfred Schöttl von der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik an der bestmöglichen bildlichen Darstellung von Objekten, die sich unter einer Wasseroberfläche befinden. "Ich finde dieses Studium sehr sinnvoll, da es mich auf technischer Ebene fordert - aber auch die menschliche Ebene mit der möglichen Rettung von Ertrinkenden anspricht", begründet der Student seine Entscheidung, an diesem Gemeinschaftsprojekt mitzuarbeiten.

Die Tests führt das Team an unterschiedlichen Seen in München durch. Das benötigte Equipment ist zwar klein aber effektiv.
Die Tests führt das Team an unterschiedlichen Seen in München durch. Das benötigte Equipment ist zwar klein aber effektiv.
Foto: Autel

Unterstützung bei seiner Arbeit erhält Afifi von der Firma Autel, bei der er ein Praktikum absolviert. "Wir haben gute Kontakte zu Unternehmen und Institutionen, die Multicopter bereits in anderen Bereichen, zum Beispiel in der Bergrettung oder in der Landwirtschaft, anwenden", sagt Marc Schwarzbach, Director of Application and Systems bei Autel Europe GmbH.

Seewasser ist kein Laborwasser

Dabei ist zum aktuellen Zeitpunkt sogar noch unklar, um welche Art von Gerät es sich handeln wird. Zu Beginn testet Afifi HD-Kameras mit unterschiedlichen Filteraufsätzen. Diese Tests führt er an verschiedenen Seen rund um München durch.

Aber auch andere Bildgebungsverfahren, wie zum Beispiel das dem Radar ähnliche LiDAR, das mit Laserimpulsen arbeitet, sind im Gespräch.Das Verfahren sollte trotz der vielen Unwägbarkeiten in Verbindung mit der Sichttiefe in natürlichen Gewässern eine möglichst klar zuordenbare Objekterkennung ermöglichen.

Zoubeir Afifi (l.) und Marc Schwarzbach testen hier aktive Sensoren auf die Eignung für die Anwendung.
Zoubeir Afifi (l.) und Marc Schwarzbach testen hier aktive Sensoren auf die Eignung für die Anwendung.
Foto: Autel

Welche Art von bildgebendem Gerät am Ende das Rennen machen wird, hängt hauptsächlich von folgenden Faktoren ab:

  • Lieferung eines digitalen Bildes, das Objekte unter Wasser klar definierbar macht.

  • Gewicht

  • Kosten

Da das Projekt über keine Finanzierung verfügt, ist daher nicht nur die Technik eine Herausforderung. Über den Winter wird der Student mit Unterstützung der Hochschule und Autel alle mit HD-Kameras gedrehten Filmaufnahmen im Labor auswerten sowie andere alternative Verfahren testen. Ende März 2017 wird sein Studiengang abgeschlossen sein. "Ich gehe davon aus, dass dies aber noch nicht das Ende des Projekts sein wird". Ergänzt Schöttl.