Seit heute können sich Interessierte bei der zentralen Vergabestelle ICANN (Internet Corporation for Assigned Names an Numbers) um neue "generische" Top-Level -Domains (gTLDs) bewerben. Web-Adressen mit dem eigenen Firmennamen am Ende sind dann beispielsweise möglich, aber auch Domains nach dem Muster ".marke", ".stadt" und ".branche". Wir beantworten die wichtigsten Fragen zu den neuen Domains.
Wer kann sich bewerben?
Bewerben können sich Unternehmen und Institutionen, die Interesse an einer eigenen TLD haben. In Deutschland haben sich beispielsweise bereits Unternehmen aus einzelnen Städten und Regionen zusammengeschlossen, um sich um die TLDs ".berlin" oder ".köln" zu bemühen. Aber auch Branchenverbände aus den Bereichen Hotelerie (.hotel) und Filmwirtschaft (.film) haben Ambitionen. Weil eine erfolgreiche Bewerbung auch bedeutet, selbst als Domain-Provider auftreten zu müssen, können sich Privatpersonen nicht bewerben.
Wer entscheidet, welche TLDs zugelassen werden?
Das entscheidet wie bei allen anderen Domain-Endungen auch die zentrale TLD-Vergabestelle ICANN (Internet Corporation for Assigned Names an Numbers), eine privatrechtliche Non-Profit-Organisation mit Sitz in Marina del Rey, Kalifornien, USA.
Welche Fristen gelten?
Die Bewerbungen müssen bis zum 29. März 2012 bei der ICANN durch die Buchung eines Bewerbungsslots angekündigt worden sein, die Abgabefrist endet am 12. April 2012. Zwei Wochen später, also um den 26. April 2012, veröffentlicht die ICANN alle Bewerbungen auf ihrer Website. Bis Ende November 2012 wird dann über die Bewerbungen entscheiden. Die genehmigten TLDs sollen zu Anfang des kommenden Jahres live geschaltet werden.
- Neun Tipps fürs Web-Controlling
Das beste Marketing ist nutzlos, wenn Kunden auf eine unattraktive Website landen. Aber wie erfährt man, wie gut die eigene Site ist? - 1.Keine Einmallösung
Etablieren Sie Web-Controlling als kontinuierlichen Prozess mit klaren Ressourcen und Verantwortlichkeiten. - 2. Erst vebessern, dann werben
Beginnen Sie immer erst mit der Optimierung der Website, bevor Sie Besucher über teure Online-Marketing-Maßnahmen auf Ihre Website lenken. - 3. Der dringendste Bedarf
Identifizieren Sie zuerst die kritischsten Stellen auf Ihrer Website anhand einer Analyse: Finden Sie heraus, auf welchen Einstiegsseiten Besuch häufiger verzweifeln. Auch Seiten mit unnatürlich vielen Ausstiegen, hohe Abbruchraten in Bestellprozessen oder Seiten mit sehr kurzen oder sehr langen Verweildauern sind Indikatoren für einen dringenden Optimierungsbedarf. - 4.Die Feinanalyse
Beobachten Sie das Nutzerverhalten an den kritischen Stellen genauer - am besten durch Mouse-Tracking: Was nehmen die Besucher wirklich wahr, wie weit scrollen sie, welche Texte lesen sie, welche ignorieren sie, in welchen Formularfeldern zögern sie oder brechen sie ab? - 5. Den Nutzer fragen
Optimieren Sie nicht nur die Kundenwandlungsrate ("Conversion Rate") und den Umsatz, sondern auch die Besucherzufriedenheit und -loyalität. Informationen darüber gewinnen Sie durch die kontinuierliche Befragung Ihrer Besucher. Nutzen Sie hierfür etablierte Marktforschungsmethoden, dann erhalten Sie zusätzliche Erkenntnisse über die Zufriedenheitstreiber, die Motivation oder die Soziodemografie Ihrer Besucher. - 6. Die Mittel des Marketings
Erst wenn die Website optimiert ist und die Besucher hoch zufrieden sind, sollten Sie ins Online-Marketing investieren. Nutzen Sie dazu alle Möglichkeiten wie Newsletter, Affiliate-Marketing, Display- und Video-Advertising, Social Media etc. Ausschließlich Suchmaschinen-Optimierung (SEO) zu betreiben oder bezahlte Anzeigen in Suchmaschinen (Keyword-Advertising) zu schalten ist falsch. Beginnen Sie nicht mit zu kleinen Budgets - Einsparungen und gezielter Mitteleinsatz lassen sich später durch einen gezielteren Mitteleinsatz erreichen. Das ist in der Regel aber erst nach dem Test aller Kanäle praktikabel. - 7. Kampagnen-Überwachung
Analysieren Sie sämtliche Kampagnen mit Hilfe eines Systems, das alle Kontaktpunkte eines Besuchers mit Ihren Werbemitteln und Ihrer Website erfasst. Neben der Konversionsrate sollten auch die Kampagnen-Kosten, -Umsätze und Renditen auf Artikelebene ausgewiesen werden. Achten Sie darauf, dass Kampagnen nicht nur nach statischen Attribuierungsmodellen bewertet werden. Wichtig ist es, die Wechselwirkungen zwischen einzelnen Kampagnen zu analysieren. Nur so lassen sich Hebelwirkungen zwischen Werbeträgern ausnutzen und Budgets effizient verteilen. - 8. Branchen-Benchmarks
Um die erzielten Ergebnisse und Verbesserungen einordnen zu können, reicht der Vergleich mit der früheren Leistung der eigenen Website nicht aus. Bessere Ergebnisse liefern Branchen-Benchmarks. Sie erlauben ein Urteil darüber, ob die Optimierungsmaßnahmen und das Online-Marketing auf oder über dem Niveau vergleichbarer Unternehmen liegen. - 9. Die Kirsche auf der Sahne
Wenn alles zu Ihrer Zufriedenheit funktioniert, erweitern Sie Ihr Marketing um Targeting- und Retargeting-Maßnahmen. Das sind gezielte Werbemaßnahmen, die anhand des Nutzungsverhaltens eines Besuchers ausgesteuert werden, sich also an seinen Interessen orientieren. Denken Sie darüber hinaus auch in Richtung Offline-Marketing.
Was kostet die Bewerbung?
Die Buchung des Bewerbungsslots, um überhaupt an der Auswahl teilnehmen zu dürfen, schlägt nach Informationen des IT-Branchenverbandes Bitkom mit 120.000 Euro zu Buche.
Fallen bei erfolgreicher Bewerbung weitere Kosten an?
Das Domain-Management, die Anschaffung und Instandhaltung der Technik sowie die immer wieder notwendige Rechtsberatung (siehe auch die folgende Seite) kosten laut Bitkom bis zu weiteren 500.000 Euro, der spätere laufende Betrieb wird auf bis zu 200.000 Euro jährlich beziffert. Grund ist die Sicherstellung des wirtschaftlichen Betriebs der neuen Adressen. Wer eine eigene Domain-Endung besitzt, übernimmt auch deren komplette Betreuung und fungiert als selbstständiger Provider mit entsprechend hohen Kosten.