Was von Marktplätzen übrig blieb

30.06.2005
Von Christian Zillich

Bogaschewsky leugnet nicht, dass Unternehmen immer auf der Suche nach neuen und qualifizierten Zulieferern sind. Einschlägige Informationen ließen sich allerdings kaum auf Marktplätzen finden, und schon gar nicht ohne Bezahlung. Dienstleister wie Dun & Bradstreet, die entsprechende Datenbanken vorhalten, lassen sich das Wissen entlohnen.

Kaum Prozessoptimierungen

Auch rein katalogbasierende Marktplätze hatten mit erheblichen Problemen zu kämpfen. Bei der Nutzung elektronischer Kataloge steht für die Unternehmen nicht ein eventuell erzielbarer Preisvorteil, sondern Prozessoptimierungen im Vordergrund. Dies erfordert jedoch Workflow-Funktionen, die Marktplätze kaum anbieten können. Deshalb setzen viele Unternehmen für die elektronische Beschaffung E-Procurement- und Supplier-Relationship-Management-(SRM-) Lösungen ein, die eng mit ihren ERP-Systemen verknüpft sind. Hinzu kommt, dass Unternehmen häufig nur eine speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnitte Produktauswahl mit festgelegten Preislisten nutzen wollen.

Fusionswelle rollt weiter

Es gibt jedoch auch eine Reihe von relativ erfolgreichen Marktplätzen. Dazu zählt CC-Hubwoo, der allerdings auch als Paradebeispiel für die Konsolidierung der Online-Handelsplattformen gelten kann und mit einer entsprechend lange Fusionshistorie aufwartet: Ende 2001 schlossen sich CC-Markets und Chemplorer zu CC-Chemplorer zusammen. Hinter CC-Markets standen Schwergewichte wie BASF, Degussa und Henkel. Chemplorer war von der Telekom-Tochter T-Systems für Bayer und Chemfidence eingerichtet worden. Hubwoo ging 2003 mit Avisium zusammen und verschmolz 2004 mit CC-Chemplorer zu CC-Hubwoo. Im vergangenen Mai übernahm Letzterer dann Trade-Ranger und dürfte damit zum weltweit größten Marktplatz für die Öl-, Gas- und Chemieindustrie aufgestiegen sein. Er bietet neben mehrsprachigen Katalogen zahlreiche Zusatzdienste für E-Sourcing, Logistik sowie elektronische Zahlungsabwicklung.