Neue Strukturen durch virtuelle Systeme

Was Virtualisierung für IT-Profis bedeutet

12.06.2008
Von Dennis Zimmer

Insofern kann man durchaus behaupten, dass so mancher Administrator aufgrund der Virtualisierung mehr belastet ist als zuvor. Zwar werden Tätigkeitsfelder vereinfacht, und es existieren wesentlich mehr Automatisierungsmöglichkeiten.

Trotzdem muss sich der Administrator gedanklich auf die Virtualisierung einstellen und zusätzliche Produkte erlernen. Dies bestätigt auch Sven Kempf, Teamleiter für PC-Server-Systeme bei der BHF-Bank AG: "Die Administratoren, die die Infrastruktur VMware betreiben, haben einen etwas höheren Aufwand als vorher. Sie denken über die Einführung neuer Versionen nach und stellen sicher, dass genügend Ressourcen für alle Anforderungen zur Verfügung stehen. Außerdem sind sie verantwortlich für allgemeingültige Prozesse wie VMware Consolidated Backup oder Distributed-Resource-Scheduler-(DRS-) und Hochverfügbarkeits-Einstellungen." Der größere Teil der Administratoren bei der BHF-Bank AG, die sich mit einzelnen Plattformen wie Windows-, Citrix- oder Novell- Servern befassen, profitiere jedoch von der Virtualisierung, so Kempf weiter: "Der einzelne Administrator muss sich keine Gedanken mehr machen, wie er jeden von uns angebotenen Applikationsservice durch je einen dedizierten Produktions- und Backup-Server verfügbar hält. Er erstellt nur noch eine virtuelle Maschine und überlässt das Thema Verfügbarkeit dem High-Availability- und -DRS-Cluster. Da jede virtuelle Maschine im aktiven Zustand mittels Consolidated Backup nachts gesichert wird, wachsen uns auch im Falle eines Totalverlustes einer VM nicht mehr allzu viele graue Haare."

Eine Server-Virtualisierung ist komplex, deshalb ziehen viele Unternehmen anfangs externe Berater hinzu, die das Projekt leiten und die Produkteinführung betreuen. Weil es sich meist nicht mehr um dedizierte Applikationen, sondern umfassende Infrastrukturen handelt, spezialisieren sich auch Berater auf Server-Virtualisierung.

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....finden Sie im Wiki der COMPUTERWOCHE unter http://wiki.computerwoche.de/doku.php. Dort gibt es unter anderem eine ausführliche FAQ-Liste, die grundlegende Fragen beantwortet: Wie funktioniert die Server-Virtualisierung? Welche Formen der Server-Virtualisierung unterscheidet man? Was versteht man unter Komplettvirtualisierung? Wann lohnt sich die Virtualisierung von Servern? Wie steht es um die Verfügbarkeit virtueller Server?

Zertifikat belegt Wissensstand

Deren Arbeit wird dann als wertvoll empfunden, wenn sie die Virtualisierungsprodukte sowie den Aufbau und Betrieb von Netzwerk- und Speicherinfrastruktur kennen. Zugleich sollten sie aufzeigen, was durch Virtualisierung alles im Unternehmen möglich ist und wo Verbesserungspotenzial besteht. VMware vergibt die Zertifizierung VCP (VMware Certified Professional), die Grundkenntnisse der VMware-Infrastrukturprodukte belegt. Das Zertifikat ist in den USA sehr anerkannt, wird aber auch hierzulande beliebter und als Beleg für einen guten Wissensstand gesehen. (am)