Neue Strukturen durch virtuelle Systeme

Was Virtualisierung für IT-Profis bedeutet

12.06.2008
Von Dennis Zimmer

Vom Administrator zum Projektleiter

Die Einrichtung von Redundanzen und hochverfügbaren Systemen erfordert mehr Planung bei der Implementierung und mehr Vorsicht beim Betrieb. Selbst kleine Fehler am Host-System können den Ausfall vieler Server nach sich ziehen. Da Änderungen und Wartungsarbeiten an den zentralen Komponenten oft mit umfangreichen Ausfällen einhergehen können, stehen die Administratoren auch emotional unter Druck. Durch die neue Infrastruktur kommt es daher auch zu organisatorischen Änderungen. Selbst wenn mehrere Abteilungen für die unterschiedlichen Themen zuständig sind, läuft alles beim "Virtualisierungsexperten" zusammen, da dieser die Vorgaben machen muss. Virtualisierung zentriert alle Infrastrukturthemen wie Server, Storage, Netzwerk, Backup und Sicherheit.

Mehr Automatisierung

Administratoren im Virtualisierungsumfeld müssen zwar nicht zwingend die Konfiguration der externen Peripherie kennen, allerdings ist das Wissen um die Zusammenarbeit zwischen Virtualisierungssystemen und Infrastruktur sehr wichtig. Virtualisierungsverantwortliche müssen die Änderungen in der Infrastruktur mitkoordinieren. Die Rolle des Administrators geht in vielen Fällen langsam, aber sicher weit über die bisherigen Tätigkeiten hinaus und wird eine zentrale Rolle mit Aufgaben eines Projektleiters. Alle bisherigen Tätigkeiten, die Betriebssystem und Applikation betreffen, bleiben bestehen, da keine Applikationen entfallen. Sie werden durch die Bedienung der Virtualisierungsprodukte, Physical-to-Virtual-(P-to-V-)Migrationen, Template-Erstellung und Automatisierungsmöglichkeiten ergänzt.

Bewegt man sich in der virtuellen Infrastruktur, ist das Verständnis für die "neue" Art der Verwaltung und die damit neu entstandenen Möglichkeiten enorm wichtig. Viele administrative Tätigkeiten lassen sich sehr einfach vom Arbeitsplatz aus verwalten, ohne dass weitere Programme oder Hardwarekomponenten eingeführt werden müssten. Und ein mangelndes Verständnis führt schnell zu mehr statt weniger Arbeitsaufwand. Tätigkeiten wie das Einlegen herkömmlicher CDs in den Server oder das Abklemmen von Netzwerkkarten gehören der Vergangenheit an. Sogar das Verschieben virtueller Maschinen von einem Netzwerk in ein anderes braucht meist nur wenige Mausklicks. Themen wie Sicherung und Sicherheit bewegen sich durch virtuelle Systeme in eine neue Richtung. Durch die Konsolidierung und die einfachen Möglichkeiten von Imagesicherungen kann sich das Datenaufkommen insgesamt beziehungsweise pro physikalisches System erhöhen.