Praxisratgeber

Was tun, wenn DSL lahmt

29.12.2009
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 
Mit dem Siegeszug der schnellen DSL-Zugänge steigt auch die Zahl der Problemfälle. Doch nicht immer ist der Provider schuld, wenn der DSL-Zugang streikt. Wir zeigen die Problemzonen im heimischen Umfeld.

Geduldig hatte der User gewartet, bis endlich der schnelle Internet-DSL-Zugang mit 6 oder 18 Mbit/s freigeschaltet wurde. Entsprechend groß war dann die Verärgerung, als der Anschluss nicht die beworbene Leistung brachte. Ein Frusterlebnis, das nicht nur Neukunden droht - viele Altkunden erleben ebenfalls, dass ein jahrelang funktionierender DSL-Anschluss plötzlich spinnt. Nach einer Erhebung des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen, an der 15.000 Menschen teilnahmen, beklagten 46 Prozent der Befragten eine zu niedrige Bandbreite. Die geballte Wut trifft bei solchen Problemen dann meist die Provider. Doch nicht immer sind diese an der Misere auch wirklich schuld. Grob gegliedert, lassen sich drei Ursachenkomplexe ausmachen, die durchaus im Verantwortungsbereich der Endkunden liegen: Vertragsfallen, die eigene Netzinfrastruktur und Hardware (PC, Router etc.). Oder weniger diplomatisch formuliert: Wenn der DSL-Anschluss lahmt, ist oft der Anwender selbst schuld.

DSL-Speed: Werbeversprechen und AGBs

Die Werbung verspricht oft mehr Bandbreite als in der Realität möglich ist.
Die Werbung verspricht oft mehr Bandbreite als in der Realität möglich ist.

Eine Ursache für die Probleme, beziehungsweise die Verärgerung über eine zu geringe DSL-Leistung, liegt häufig darin, dass sich viele Breitband-Surfer in spe nicht die Zeit nehmen, die AGBs oder Leistungsbeschreibungen der Provider genau zu lesen. Denn dort sichern die Anbieter ihren Kunden in der Regel keine Absolutwerte von 18 Mbit/s etc. zu, sondern versprechen beispielsweise nur Leistungen "von bis zu 18 Mbit/s".

Damit liegt der schwarze Peter beim Anwender, wenn nur eine geringere Geschwindigkeit möglich ist. Seriöse, kundenorientierte DSL-Provider offerieren in solchen Fällen ihren Kunden häufig ein Downgrade auf einen günstigeren, langsameren Tarif an. Doch ein Rechtsanspruch hierauf besteht eigentlich nicht, denn der Provider hat ja die Leistung nicht fest zugesichert. Deshalb empfiehlt es sich, vor der Unterschrift unter einen DSL-Vertrag in den Foren des Providers nachzulesen, wie in solchen Problemfällen verfahren wird.