Bei 74 Prozent aller E-Mails in Deutschland soll es sich bereits um Spam handeln - Tendenz steigend. Daher werden Spam-Filter zu essentiellen Features für jedes Mail-System. In der Grundausstattung bietet Exchange 2003 nur einige rudimentäre Funktionen zur Abwehr unerwünschter Werbebotschaften. Dazu zählen die Unterstützung von Real Time Blacklists (RBL) oder eine verbesserte Schnittstelle für Drittanbieter von Mail-Filtern. Jetzt hat Microsoft mit dem Intelligent Message Filter ein eigenes Werkzeug nachgereicht, das unerwünschte E-Mails aussortieren soll.
Ursprünglich wollte der Hersteller die Exchange-Erweiterung jenen Kunden vorbehalten, die an dem umstrittenen Lizenzverfahren "Software Assurance Program" teilnehmen. Nun steht der IMF aber frei zum Download bereit. Der Filter beruht auf Microsofts patentierter "Smart-Screen"-Technologie und arbeitet nach einem statistischen Verfahren. Diese Technik kommt bereits beim Spam-Filter von Outlook 2003 zum Einsatz. Vorab wurde die Software von Partnern der Gates-Company trainiert, wobei der größte Teil der Arbeit vermutlich von Hotmail-Benutzern geleistet wurde.
Anhand von über 500 000 Charakteristika ermittelt der IMF eine Wahrscheinlichkeit dafür, ob es sich bei einer E-Mail um Spam handelt. Das Ergebnis dieser Berechnung ist der so genannte Spam Confidence Level (SCL). Er kann ganzzahlige Werte zwischen -1 und 9 annehmen. Je größer der SCL, umso größer ist auch die Spam-Wahrscheinlichkeit. Ein SCL von 0 bedeutet dabei, dass höchstwahrscheinlich keine Spam-Mail vorliegt, und -1 wird für E-Mails vergeben, auf die der Filter überhaupt nicht angewandt wurde. Das trifft auf interne Mails zu, die von Absendern aus der gleichen Exchange-Organisation stammen.
Anwender legt Aktionen für jeden SCL fest