Google Web Toolkit: Websites aus Java-Code generieren
Eine interessante Alternative für Java-Entwickler, ihre Web-Anwendungen konform zu den gestiegenen Erwartungen der Online-User zu gestalten, stellt das "Google Web Toolkit" (GWT) dar. Dabei handelt es sich um eine Technik sowie ein Framework zugleich, die der Internet-Riese im Jahr 2006 vorgestellt hat. Die Besonderheit der Lösung ist ein integrierter Compiler, der Java-Code in Ajax-Code überführt. Die auf DHTML und Javascript basierende Benutzeroberfläche der GWT-Anwendung wird also Server-seitig entwickelt und besteht vollständig aus Java-Klassen. Wie das Ergebnis am Ende aussehen kann, zeigt Google in einer Demo-Mail-Anwendung.
Ein wesentlicher Vorteil: Die von Google mitgelieferten Komponenten sollen die fehleranfällige und oft mühsame Aufgabe übernehmen, die Unterschiede und Besonderheiten moderner Browser zu analysieren und entsprechend angepasstes Javascript zu schreiben. Als Java-Entwickler darf man wiederum sein gewohntes Arbeitsumfeld weiterhin einsetzen. Beim Debugging des Web-Clients ergeben sich sogar ganz neue Möglichkeiten. So lassen sich zur Laufzeit etwa Ajax-Komponenten oder User-Events bequem mit dem funktionsreichen Java-Debugger untersuchen.
Abgerundet wird das GWT mit einem eigenen XML-Parser, Internationalisierungs-Unterstützung, einer RPC-Schnittstelle (Remote Procedure Calls) sowie einem Widget-Paket zur Gestaltung der grafischen Oberfläche. Ein interner Servlet-Container (Tomcat beziehungsweise Jetty), der beim Entwickeln im so genannten Hosted-Modus zum Einsatz kommt, wird ebenfalls mitgeliefert.