Ist der PC infiziert?

Was sind Botnetze und was hilft dagegen?

30.11.2012
Deutsche PC-Nutzer sind das beliebteste Ziel von Botnetz-Betreibern. Haben Sie wirklich noch die Kontrolle über Ihren PC? So testen Sie in 10 Minuten Ihren Rechner.
Etwa so könnte man sich ein Mutterschiff vorstellen.
Etwa so könnte man sich ein Mutterschiff vorstellen.
Foto: Gunnar Assmy - Fotolia.com

Seit ein paar Jahren sind Botnetze das wichtigste Werkzeug für Online-Kriminelle. Sie bringen durch spezielle Schädlinge, die Bots, fremde Rechner unter ihre Kontrolle. Sie installieren darauf oft weitere Programme, etwa zum Versenden von Spam-Mails oder um koordinierte Angriffe auf Web-Server zu starten. Deutschland ist in Europa weit vorn, was die Durchseuchung mit Botnetzen betrifft.

Geschäftsmodell Botnet.
Geschäftsmodell Botnet.
Foto: Kaspersky Lab

Botnetze werden oft über zentrale Kommando-Server, auch als Mutterschiffe bezeichnet, gesteuert. Die infizierten Rechner, Zombies genannt, halten Kontakt mit einem der Mutterschiffe oder untereinander. Sie geben ausgespähte Daten wie etwa Passwörter für Online-Spiel und Banken-Websites, aber auch gesammelte Mail-Adressen oder Kreditkartendaten weiter. Sie erhalten vom Mutterschiff, teils über zwischen geschaltete Relay-Rechner (Repeater), Instruktionen, etwa Adressen und Inhalte von zu versendenden Spam-Mails.

Hierarchie des Waledac-Botnetzes.
Hierarchie des Waledac-Botnetzes.
Foto: Honeyblog.org

Eine Reihe von Botnetzen verzichtet auf zentrale Kommando-Server und setzt auf eine P2P-Struktur. Die Zombies sind untereinander vernetzt und die Steuerungsbefehle werden von Betreibern des Netzes, Bot-Herder oder Bot-Master genannt, in das dezentralisierte Botnetz eingespeist. Auf ähnliche Weise gelangen gesammelte Daten zu einer Drop-Box, einem Server, der die Daten akkumuliert und aufbereitet. Komplexere Botnetze weisen mehrere Kommando-Ebenen auf, über die verschiedene Aufgabenbereiche verteilt sind. Neuerdings werden Botnetze auch über soziale Netzwerke wie Twitter gesteuert .