Flash als Festplattenersatz

Was Sie schon immer über Solid State Drives wissen wollten

24.06.2008
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Wie planen PC- und Notebook-Hersteller mit SSD-Technik?

Apple bietet sein jüngstes Design-Notebook, das "MacBook Air" auch mit SSD-Option an.
Apple bietet sein jüngstes Design-Notebook, das "MacBook Air" auch mit SSD-Option an.
Foto: Apple

Trotz der relativ hohen Kosten setzt bereits eine ganze Reihe von Herstellern die neuen Speichermedien ein. Vor allem in Mobilrechnern kommen SSDs zum Einsatz. Beispielsweise bietet Apple sein zu Beginn dieses vorgestelltes "MacBook Air" auch mit SSD-Speicher an. Doch dafür müssen die Kunden tief in die Tasche greifen. Für die Standard-Variante mit 80-GB-Festplatte verlangt der Hersteller 1699 Euro. Wer die gleiche Konfiguration mit einem 64-GB-SSD wählt, muss 2598 Euro auf den Tisch legen. Auch Lenovo bietet sein "Thinkpad X300" mit SSD-Speicher an. Für die Sub-Notebooks mit 64 GB Flashspeicher müssen die Kunden allerdings auch kräftig zahlen: Je nach Ausstattung kosten die Mobilrechner zwischen 2500 und 2750 Euro. Dell bietet Notebooks aus den Reihen "Latitude", "Precision" und "XPS" ebenfalls als SSD-Varianten an. Die Kapazitäten liegen derzeit bei 32 GB beziehungsweise 64 GB. Je nach Ausführung was Formfaktor und Performance der Flash-Speicher betrifft bewegen sich die Aufpreise zwischen rund 200 und 750 Euro.

Auch in der neuen Ultra-Kompaktklasse bei Notebooks kommen oft Flash-Speicher als Festplattenersatz zum Einsatz.
Auch in der neuen Ultra-Kompaktklasse bei Notebooks kommen oft Flash-Speicher als Festplattenersatz zum Einsatz.
Foto: Asus

Neben den Highend-Modellen, deren Preise in aller Regel bei etwa 2000 Euro beginnen, kommende Flash-basierende Festspeicher vor allem in der neuen Notebook-Kompaktklasse zum Einsatz. Beispielsweise stattet Asus seinen "Eee PC", der im vergangenen Jahr den Boom rund um die Bonsai-Rechner ausgelöst hatte, mit SSDs aus. Hersteller wie Acer, Dell und Hewlett-Packard, die bereits konkrete Pläne verfolgen, vergleichbare Geräte herauszubringen, haben ebenfalls Flash-basierende Varianten dieser Rechner in Aussicht gestellt.

Auch im PC-Bereich tauchen mittlerweile vereinzelt Rechner mit SSDs auf. Hewlett-Packard hat zu Jahresbeginn mit einer Variante aus der "dc7800"-Familie einen kleinformatigen Slim-line Energie-Spar-PC mit Flash-Technik angekündigt. Vorerst gibt es den Rechner allerdings nur in den USA, wo er ab etwa 1250 Dollar zu haben ist. Ob und wann das SSD-basierende System auch hierzulande lieferbar ist, steht noch nicht fest.

Darüber hinaus haben in den zurückliegenden Wochen und Monaten Hersteller wie beispielsweise Asus kompakte Wohnzimmer-PCs angekündigt, die gerade einmal Buchgröße einnehmen und in erster Linie als Multimedia-Zentrale für Video- und Musikdaten gedacht sind. Da es beim Betrieb dieser Systeme vor allem darauf ankommt, wegen der Enge im Gehäuse wenig Wärme zu produzieren sowie möglichst leise zu arbeiten, werden auch für diese Geräteklasse die Flash-Speicher zunehmend interessanter.