Flash als Festplattenersatz

Was Sie schon immer über Solid State Drives wissen wollten

24.06.2008
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Welche Nachteile hat die SSD-Technik?

Festplatten

Vorteile

Nachteile

Große Kapazität

Anfällig gegen mechanische Defekte

Ausgereifte Technik

Langsame Zugriffszeiten

Günstiger Preis

Hoher Stromverbrauch

Hohe Datentransferraten

Vibrationen und Betriebsgeräusche

Zahl der Schreibzugriffe nicht limitiert

Physikalische Grenzen bei Miniaturisierung und Kapazitätssteigerung

Gegenüber herkömmlichen Festplatten hinken SSDs vor allem in Sachen Kapazität noch hinterher. Während manche Hersteller bereits Hard-Disks mit einer Kapazität von einem Terabyte anbieten, kommen die aktuell erhältlichen SSD-Medien auf maximal 64 GB. Erst in der zweiten Jahreshälfte sollen SSDs mit Kapazitäten von 128 GB zu haben sein. Speicher mit 256 GB sind laut den Fahrplänen der Hersteller frühestens im kommenden Jahr zu erwarten.

Ein weiteres Manko ist die begrenzte Zahl von möglichen Schreibzugriffen auf Flash-Speicher. Während die einzelnen Speicherpunkte auf den Scheiben in Festplatten beliebig oft gelöscht und wieder beschrieben werden können, ist die Zahl dieser Zyklen in den Speicherchips begrenzt und unterliegt mit einer Varianz von 100 000 bis mehrere Millionen pro Speicherzelle großen Schwankungen. Damit ist die Lebensdauer aufgrund der limitierten Anzahl von Lösch- und Schriebvorgängen begrenzt. Gerade die weniger qualitätvollen SSD-Speicher lassen sich Simulationsstudien zufolge bei normaler Nutzung zwischen drei und fünf Jahren verwenden. Entscheidend sind dabei die Qualität des Flashspeichers und die Arbeit des integrierten Controllers, der die Daten auf die einzelnen Speicherzellen verteilt und auf eine möglichst gleichmäßige Auslastung achten soll. Defekte Zellen werden mit Hilfe einer Fehlererkennungsroutine identifiziert und aussortiert. Manche Flashmedien bieten Ersatzzellen, die in diesen Fällen aktiviert werden und die Ausfälle bis zu einem gewissen Grad kompensieren.

Neben dem Controller ist auch die Art der verwendeten Flash-Technik entscheidend für die Haltbarkeit des entsprechenden Speichermediums. Single-Level-Cell-Speicherzellen (SLC) speichern ein Bit pro Transistor und sind damit haltbarer, aber auch teurer als Multi-Level-Cell-Speicher (MLC), die mehrere Bits pro Transistor aufnehmen können, aber damit auch nicht so haltbar sind wie SLC-Produkte.