Flash als Festplattenersatz

Was Sie schon immer über Solid State Drives wissen wollten

24.06.2008
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Was planen die Hersteller von SSDs?

Für die Anbieter von SSD-Laufwerken wird es in der nächsten Zukunft vor allem darum gehen, die Speicherkapazität zu erhöhen, die Technik zu verbessern und die Preise zu drücken, um für mehr Akzeptanz zu sorgen. Bislang glänzen Flash-Spezialisten wie Intel, Samsung und Toshiba allerdings nur durch ihre Ankündigungen. Beispielsweise will Samsung Ende 2008 SSDs mit 128 GB und im kommenden Jahr Versionen mit 256 GB auf den Markt bringen. Beide Varianten sollen in den Formaten 1,8 und 2,5 Zoll gebaut werden. Die Südkoreaner stellen über ein SATA-II-Interface Datentransferraten von 200 MB/s beim Lesen und 160 MB/s beim Schreiben in Aussicht. Mit diesen Übertragungsraten können die Flash-Speicher in Sachen Datentransfer mit herkömmlichen Festplatten mithalten. Toshiba arbeitet an einem 128 GB fassenden SSD. Ursprünglich sollte der Speicher bereits im Mai herauskommen, mittlerweile sprechen Experten vorsichtig von "im Laufe des Sommers". Intel hatte im Frühjahr dieses Jahres SSDs mit 80 und 160 GB für das zweite Quartal 2008 angekündigt. Über Preise und Vertriebswege für die 1,8 und 2,5 Zoll großen Laufwerke wollte der Chiphersteller bislang nichts verraten.

Neben den großen Halbleiterherstellern versuchen auch zahlreiche kleinere Anbieter, sich einen Platz im zukünftigen SSD-Geschäft zu sichern. Massenmarkttauglich sind deren Produkte allerdings auch noch nicht. Zum Beispiel hat Super Talent bereits ein SSD mit 256 GB im Programm. Das Laufwerk bietet über eine SATA-I-Schnittstelle eine Lese- und Schreibgeschwindigkeit von 56 und 50 MB/s und bewegt sich damit auf dem Niveau aktueller Notebook-Festplatten. Einen Preis für den SSD-Speicher wollte die US-Firma bis dato nicht verraten. Experten taxieren die Kosten aber auf etwa 2000 Dollar. BitMicro hat für das dritte Quartal 2008 ein SSD mit 1,6 Terabyte (TB) im 3,5-Zoll-Format angekündigt, das sich über eine SCSI-Schnittstelle mit dem Rechner koppeln lassen soll. Den Preis für den SLC-basierenden Speicher, der Datentransferraten von über 200 MB/s bieten soll, will der Hersteller nicht verraten. Eine Sprecherin ließ jedoch durchblicken, dass die großvolumigen Flash-Speicher in erster Linie für industrielle oder militärische Anwendungsbereiche gedacht seien, wo es auf robuste Kapazität und hohe Leistung ankomme. Imation hat mit den Linien Mobi 3000 und Pro 7000 zwei SSD-Serien vorgestellt, die aktuell Speicherkapazitäten von 16, 32 und 64 GB bieten. Varianten mit 128 GB sollen in Kürze folgen. Der Datendurchsatz soll beim Schreiben 80 beziehungsweise 90 MB/s, beim Lesen 100 beziehungsweise 120 MB/s betragen.