Was macht Bildschirmterminals ergonomisch?

14.02.1986

Die wichtigste Grundlage für die Beurteilung des " Ergonomie - Grades" eines Bildschirmterminals sind die seit 1981geltenden "Sicherheitsregeln für Bildschirmarbeitsplätze im Bürobereich" der Verwaltungsberufsgenossenschaft, die als

gesetzliche Unfallversicherung und Körperschaft des öffentlichen Rechts die Berufsgenossenschaft der Banken, Versicherungen, Verwaltungen, der freien Berufe und besonderer Unternehmen darstellt. Hintergrund und Basis dieser Sicherheitsregeln, die in enger Zusammenarbeit mit Gewerbeaufsicht und Arbeitsmedizin entwickelt wurden, sind außerdem VDE - Vorschriften und rund 50 bereits verabschiedete beziehungsweise noch nicht abgeschlossene DIN - Normen. Die Sicherheitsregeln verlangen unter anderem:

- Möglichst dunkle Zeichen auf hellem Grund.

- Einstellbarkeit des Leuchtkontrastes durch den Benutzer.

- Eindeutige Lesbarkeit der Zeichen und Symbole.

- In Fließtexten die übliche Groß - / Kleinschreibung

- Abstimmung der Farbarten: Empfehlung für Purpur, Blau, Cyan, Grün, Gelb, Rot. Rote und blaue Farben im Grenzbereich des sichtbaren Spektrums sollen vermieden werden.

- Flimmerfreie Wahrnehmung auch bei Betrachtung von der Seite, Unterdrückung von Spiegelungen und Reflexen.

- Beachtung der "Röntgenverordnung" bei Kathodenstahlröhren.

- Tastaturen müssen vom Bildschirmgerät getrennt aufgestellt und arbeitsgerecht horizontal und vertikal verschoben werden können, die Bauhöhe soll 30 Millimeter nicht überschreiten, sonst sind Handauflagen erforderlich.

- Bildschirm - Arbeitstische müssen höhenverstellbar sein, bei Bedarf auch genügend Raum für Arbeitsunterlagen bieten (Platten mindestens 1200 Millimeter breit).

- Tischplatten - und übrigens auch Bildschirmgehäuse - müssen nichtspiegelnde, halbmatte Oberflächen haben.

- Bildschirme müssen in Höhe und Neigung so verstellbar sein, auch drehbar, daß stark ermüdende Körperhaltung vermieden werden können.

Das ist nur eine Auswahl aus Hunderten von Details. Was die Sicherheitsregel nicht regeln können und wollen, sind andere Elemente, die gleichwohl vom "ergonomischen" Bildschirmarbeitsplatz gefordert werden:

- Eine benutzerfreundliche "Oberfläche", weitgehend ein Software - Problem.

- Ein Minimum an Geräusch und Wärmeentwicklung des Terminals und der Peripherie (Drucker!).

Last not least hat die Art der organisatorischen Einbindung der Arbeit am Bildschirmterminal großen Einfluß auf das Wohlbefinden des Benutzers - aber das entzieht sich der Normung.