3D-Druck Glossar

Was ist was im 3D-Druck?

06.03.2015
Von 
Heinrich Seeger arbeitet als IT-Fachjournalist und Medienberater in Hamburg. Er hat über 30 Jahre IT-journalistische Erfahrung, unter anderem als Gründungs-Chefredakteur des CIO Magazins. Er entwickelt und moderiert neben seiner journalistischen Arbeit Programme für Konferenzen und Kongresse in den Themenbereichen Enterprise IT und Mobile Development, darunter IT-Strategietage, Open Source Meets Business, droidcon und VDZ Tech Summit. Zudem gehört er als beratendes Mitglied dem IT Executive Club an, einer Community von IT-Entscheidern in der Metropolregion Hamburg.
3D-Druck ist mittlerweile ein Thema für private wie professionelle Nutzer. Hier erfahren Sie alles, was Sie zum Thema 3D-Druck wissen müssen.

Kleinster gemeinsamer Nenner ist wohl das Ziel, individuelle Prototypen und Produkte mit möglichst geringem Aufwand und möglichst hoher Energie- und Materialeffizienz sowie maximaler Designfreiheit herzustellen. Das geht nur mit additiver Fertigung, also mit dem Aufbau von Werkstücken aus formlosen Rohstoffen anstatt dem Herausarbeiten aus Halbzeugen, wie es etwa beim Fräsen geschieht.

3D-Drucker halten längst nicht mehr nur im Unternehmens-Umfeld Einzug. In unserem Glossar erfahren Sie alles Wissenswerte zum Thema.
3D-Drucker halten längst nicht mehr nur im Unternehmens-Umfeld Einzug. In unserem Glossar erfahren Sie alles Wissenswerte zum Thema.
Foto: Media-Saturn-Holding GmbH (MSH)

Diese Begriffe sollten Sie kennen

Andere Ziele muten geradezu utopisch an: Das "Drucken" von Hautschichten, Skelettteilen oder gar von Organen oder die synthetische Herstellung fleischähnlicher Nahrungsmittel aus dem 3D-Drucker.

Solche Visionen, zusammen mit eher bodenständigen Effizienz- und Individualitätserwartungen verhelfen dem 3D-Druck zu einer wohl recht gloriosen Perspektive. Und was verbirgt sich dahinter? COMPUTERWOCHE erläutert wichtige Schlüsselbegriffe.

2 Print Beta

2 Print Beta ist ein Druckerhersteller und 3D-Druck-Dienstleister aus Konstanz. Zum Angebot des Unternehmens gehören neben 3D-Komplettsystemen ("Printupy"-Drucker mit einem oder zwei Druckköpfen) und -Bausätzen auch Services vom Scan bis hin zur Produktion von Kleinserien.

3D Systems

3 D Systems ist ein Druckerhersteller aus South Carolina, der Drucker für Privatanwender, den Profibereich und für Produktionszwecke anbietet, dazu 3D-Software. Produkte und Services des Unternehmens werden zum Beispiel in der Architektur der Luft- und Raumfahrtindustrie, im Automobilsektor und in der Rüstungsindustrie eingesetzt. - Nach eigener Darstellung hat das Unternehmen den 3D-Druck erfunden.

ABS-Kunststoff

ABS-Kunstsoff (Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymerisat) ist ein Polymer, das von vielen 3D-Druckern als Grundstoff für Werkstücke verwendet wird. Es ist weniger spröde als PLA und deshalb besonders geeignet zur Herstellung haltbarer Werkstücke mit hoher Hitzebeständigkeit. Deren Oberfläche kann mit Aceton zur Glättung nachbehandelt werden.

Erzeugnisse eines 3D-Druckers aus ABS-Kunststoff.
Erzeugnisse eines 3D-Druckers aus ABS-Kunststoff.

Additive Fertigung

Additive oder generative Fertigung bezeichnet die Herstellung von Gegenständen und Werkstücken aus formlosen Rohstoffen, etwa Flüssigkeiten oder geschmolzenen Kunststoffen. Aus diesen Rohstoffen werden die Werkstücke verlustfrei aufgebaut. Im 3D-Druck geschieht das mithilfe von Extrudern, meist Schicht für Schicht von unten nach oben. Das neuartige AOM-Verfahren soll jedoch auch frei schwebende Konstruktionen ermöglichen.

Amazon 3-D Printing Store

Im Juli 2014 hat Amazon sein Portfolio um einen Shop für 3D-Druckerzeugnisse erweitert. Dabei handelt es sich um Güter, die hinsichtlich Größe, Farbe, Material und Aussehen an individuelle Wünsche angepasst werden können, zum Beispiel Schmuck, Spielzeuge und Dekoartikel, aber auch Elektronikartikel und Küchengeräte.

Anti Gravity Modeling (AOM)

AOM ist ein neuartiges generatives Herstellungserfahren, bei dem Werkstücke nicht schichtweise auf einer waagerechten Oberfläche aufgebaut werden wie im herkömmlichen 3D-Druck üblich. Stattdessen werden mithilfe eines Roboterarms Stränge von geschmolzenen Polymerkunststoffen erzeugt, die im Moment des Austritts aus einer Düse aushärten. So sind selbst waagerechte Stränge, die an einer senkrechten Fläche haften, herstellbar, ohne dass das Material der Schwerkraft folgt und durchhängt. Durch Bewegungen des Roboterarms in jede Richtung lassen sich Stränge mit beliebigem Verlauf erzeugen. Überhänge oder Auskragungen brauchen nicht mittels Hilfskonstruktionen abgestützt zu werden, wie es bei herkömmlichen 3D-Schichtungsverfahren der Fall ist. AOM wird realisiert in "Mataerial", einem gemeinsamen Forschungsprojekt des Institute for Advanced Architecture of Catalonia (IAAC) aus Barcelona und des Joris Laarman Lab aus Amsterdam.