SMTP, SFTP, SPX oder UDP

Was ist was bei Netzwerkprotokollen?

10.08.2012
Von Thomas Hümmler

SMB, SMTP, TCP und UDP

SMB

SMB (Server Message Block) ist ein Kommunikationsprotokoll für Datei-, Druck- und Serverdienste. SMB bildet den Kern der Netz-Services in Windows, im Microsoft LAN Manager sowie im IBM LAN Server. SMB implementiert ein NFS-ähnliches Dateisystem und ist so unabhängig vom Dateisystem des Servers. Samba verwendet SMB, um Windows-Rechnern den Zugriff auf Unix-Ressourcen zu ermöglichen und umgekehrt. Als Erweiterung führte Microsoft 1996 das Common Internet File System (CIFS) ein.

SMB liegt derzeit in der aktuellen Version 2.1 vor, die von Windows 7 und Windows Server 2008 R2 verwendet wird. Für Windows 8 und den Windows Server 2012 ist bereits SMB 3.0 angekündigt.

SMTP

SMTP (Simple Mail Transfer Protocol) ist das Protokoll für das Versenden von E-Mail. Das Protokoll aus der Anwendungsschicht ist traditionell auf dem Port 25 zu finden. Alternativ geht heute der Mail-Versand auch über den Port 587 - hier werden vom System Mails von authentifizierten Benutzern entgegengenommen und weitergeleitet. Das soll unerwünschten Spam verhindern. Vorrangig wird SMPT zum Absenden von E-Mails genutzt; für den Mail-Empfang dienen Protokolle wie POP3 und IMAP. Ein SMTP-Server steht entweder im lokalen Netzwerk zur Verfügung oder ist über externe Server - bei einem Provider auf einer eigenen Internetpräsenz - erreichbar. Im Internet sorgen dann sogenannte Mail Transfer Agents (MTA) für das weitere Übermitteln der Mails.

SMTP-Server kommunizieren untereinander in Klartext. Da SMTP textbasiert ist, kann man zum Beispiel auch ganz einfach per Telnet eine Mail verschicken. Das ist auch der Grund, warum Mail-Adressen nicht als verlässlich gelten. Denn in Telnet ist, wie in anderen Programmen, der Name des Empfängers ebenso frei wählbar wie der des Absenders.

TCP/IP

TCP (Transmission Control Protocol) ist ein verbindungsorientiertes, packetvermittelndes Transportprotokoll. Das auf der OSI-Schicht 4 angesiedelte Protokoll setzt in der Regel auf IP auf. Auf dieser Ebene erkennt TCP Datenverluste und kann sie automatisch beheben oder eine Überlastung des Netzwerkes verhindern. Während IP sich um den Versand der Pakete kümmert, sorgt TCP für den zuverlässigen Datenstrom zwischen zwei Punkten. Es prüft die Integrität der Daten mithilfe einer Prüfsumme im Paketkopf und stellt die Reihenfolge durch sogenannte Sequenznummern sicher. Ankommende Pakete werden beim Empfänger zusammengefügt, doppelt gesendete werden verworfen.

UDP

UDP (User Datagram Protocol) ist ein einfach aufgebautes, verbindungsloses Protokoll. Im Gegensatz zu TCP überprüft UDP nicht, ob die Daten erfolgreich übertragen wurden. Anders gesagt: Bei UDP gibt es keine Garantie, dass Daten ankommen - bei TCP schon. Die Informationen im Header der Pakete sind aufs Nötigste begrenzt. Das bedeutet auch, dass keine Überlastungskontrolle stattfinden kann. Das Einzige, was mit UDP geprüft werden kann, ist die korrekte Checksumme nach dem Erhalt einer Nachricht. Auf der anderen Seite bietet UDP den Vorteil, dass es bei Verlust eines Datenpaketes nicht zu Verzögerungen kommt. Deshalb wird UDP gerne für VoIP und andere Multimediadienste verwendet. (hal/hi)