Via IoT vernetzte Produktion

Was Industrie 4.0 dem Mittelstand bringt

13.02.2017
Von David Brockschmidt

Informationen bündeln - so gelingen Industrie 4.0-Projekte

Billighersteller im Ausland setzen deutsche Unternehmen besonders bei der Produktion großer Stückzahlen unter Druck. Oft liegen viele Informationen bereits vor, mit deren Hilfe man dieser Herausforderung begegnen kann: einfache, automatisierte Betriebsdatenauswertungen, die umfangreiche Verknüpfung unterschiedlicher Datentöpfe wie etwa Energiedaten, Auftragsreports, Maschinenbelegung, Track & Trace und Vertriebsplanungsdaten.

Es gilt, diese Datensilos aufzulösen, die Daten zusammenzuführen und zu transformieren, damit sie zentral nutzbar und zielgerichtet analysiert werden können. Mit den richtigen Big-Data- und Analytics-Tools ist dies in jeder Projektgröße umsetzbar.

Das bringt der Industrie weitgreifendes wirtschaftliches Potenzial - besonders Mittelständlern, die ständig ein Auge auf ihren Produktionskosten haben müssen. Datenanalysen zeigen auf, was mit den Kosten passiert, wenn die Stückzahl erhöht wird, warum Ausschuss entsteht und wie dieser gesenkt werden kann.

Mit Teilprojekten starten - so klappt es mit IoT in der Fertigung

Diese Mehrwerte gilt es zu nutzen, doch wie gelingt der Einstieg in die vernetzte Produktion? Im Vorfeld eines Projektes ist es meist sinnvoll, die gesammelten Anforderungen an eine Lösung zu clustern und in verschiedene Teilprojekte zu untergliedern. Vor allem müssen zuerst folgende Fragen gemeinsam geklärt werden:

• Wie lautet die Definition der Zielvorstellung?

• Welche Daten stehen bereits in welcher Form zur Verfügung?

• Welche Erkenntnisse werden daraus heute bereits gewonnen?

• Und welche weiteren Ergebnisse sind gewünscht oder möglich?

Im Anschluss lassen sich die Teilprojekte und Anwendungsszenarien mit dem besten Kosten-Nutzen-Verhältnis identifizieren. Durch diese iterative Vorgehensweise werden konkrete Ergebnisse schneller ersichtlich. Jedoch darf auch bei der Umsetzung von Teilprojekten der Blick für das große Ganze nicht verloren gehen und es gilt, auf neue Erkenntnisse flexibel zu reagieren. So ergeben sich im Projektverlauf womöglich "Quick Wins", die keiner der Beteiligten als Projektziel definiert hätte, nun aber durch eine umfassende Datenanalyse transparent werden.

Die Nutzung von standardisierten und wiederverwendbaren Technologien ist dabei unabdingbar. Dies sichert sowohl die technologische Skalierbarkeit der Lösung beim Ausrollen zusätzlicher Anwendungsszenarien als auch die immer günstiger werdende Umsetzung von weiteren Teilprojekten. Big-Data- und Analytics-Technologien bieten also die besten Chancen für einen Einstieg in die vernetzte Produktion und den kontinuierlichen Ausbau in weitere Bereiche. Sie helfen, die gesteckten Ziele zu erreichen.