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Eine Branche mit 7 Siegeln

Was ich an der IT nicht verstehe

05.11.2010
Von 


Simon Hülsbömer betreut als Senior Research Manager Studienprojekte in der Marktforschung von CIO, CSO und COMPUTERWOCHE. Zuvor entwickelte er Executive-Weiterbildungen und war rund zehn Jahre lang als (leitender) Redakteur tätig. Hier zeichnete er u.a. für die Themen IT-Sicherheit und Datenschutz verantwortlich.

Warum lässt sich Facebook nicht als Adressbuch nutzen?

Ein Adressbuch respektive eine Kontaktdatenbank ist nichts weiter als eine Liste aller Menschen, die ich kenne - mit Informationen darüber, wie ich sie kontaktieren kann. Es ist also ein soziales Netzwerk, oder zumindest eine Liste aller Menschen innerhalb eines sozialen Netzwerks.

Facebook ist der mit Abstand größte Anbieter von Social-Network-Diensten. Warum stellt es mir kein Adressbuch-Feature zur Verfügung? Es gibt lediglich ein Telefonbuch-Feature: Phonebook (nur für angemeldete Facebook-Anwender). Wo bleibt die Liste für die Postadresse, E-Mail-Adresse und anderen Kontaktdaten, zusammen mit der Auswahlmöglichkeit, welche meiner Kontakte diese Kontakte einsehen dürfen? Dann wäre es schnell die Standard-Datenbank für alle Facebook-Jünger (denen ihre eigene Privatsphäre und die ihrer Kontakte ziemlich egal ist, Anm. d. Red.), und würde andere mobile oder stationäre Adressbücher wie Microsoft Outlook ablösen - zumal die Listen immer aktuell blieben, weil jeder Kontakt seine Daten selbst ändern könnte. Kaum vorstellbar, dass Facebook da noch nicht selbst draufgekommen ist…

Warum lässt sich die Google Maps iPhone-App nicht im Straßenverkehr einsetzen?

Wer die Google Maps iPhone-App als preisgünstigen Routenplaner mit Live-Ansagen als Navigationssystem im Auto nutzen will, hat Pech gehabt. Richtungswechsel werden nicht über Sprachausgabe ausgegeben, sondern müssen am Bildschirm abgelesen werden. Diese Infos sind darüber hinaus in unverschämt kleiner Schrift dargestellt - in weiß auf einem hellblauen Hintergrund. Weil dahinter auch noch eine transparente Karte liegt, kann es in hellem Sonnenlicht vorkommen, das auf dem Display überhaupt nichts mehr zu erkennen ist und man zur Entzifferung lieber schnell rechts heranfährt, anstatt die anderen Verkehrsteilnehmer in Gefahr zu bringen.

Liebe Maps-Macher von Google: Entweder ich sorge dafür, dass ich solche Features in der gängigen Praxis einsetzen kann oder ich entwickle sie erst gar nicht.

Wenn es Dinge im IT-Bereich gibt, die Sie partout nicht verstehen oder von denen Sie denken, dass sie endlich einmal ausgesprochen werden sollten: Schreiben Sie eine E-Mail an shuelsboemer@computerwoche.de oder einen Kommentar in unser Forum!

Autor Mike Elgan schreibt über Technologie und Technikkultur. Seine Website finden Sie unter www.elgan.com, seinen kostenlosen Newsletter unter www.mikeslist.com. (sh)