Die "SOA-Days" standen diesmal unter dem Motto lnnovation. Johannes Helbig, neuerdings Chief Innovation Officer der Post, erläuterte, welche Rolle SOA und EAM dabei spielen können. Daimler-CIO Michael Gorriz berichtete, wie Serviceorientierung zum Wachstum des Gesamtunternehmens beitragen kann. Und die SOA-Innovation-Lab-Mitglieder Wilfried Reimann und Helge Buckow zeigten die Defizite auf, die Standardsoftwarehersteller in Sachen SOA und Cloud noch aufweisen.
iPad-Apps als Vorbild
"Einen der größten IT-Innovationsschübe im letzten Jahrzehnt hat Apple mit dem iPhone und dem iPad ausgelöst", erklärte Johannes Helbig zum Auftakt der Veranstaltung, die heuer zum ersten Mal von der Anwendervereinigung SOA Innovation Lab ausgerichtet wurden. Das iPad sei gerade zwei Jahre auf dem Markt, habe aber bereits eine neue Klasse von Devices etabliert und dafür gesorgt, dass den Konsumenten in Form von 1,3 Millionen Apps eine Fülle neuer Funktionen zur Verfügung stehe.
"Ich sehe im Business-Umfeld keine Entwicklung, die eine vergleichbare Schubkraft entwickelt hat", so Helbig. Diese Schubkraft habe sich auch deshalb entfalten können, weil die App-Entwicklung auf Prinzipien basiere, die für Enterprise Architekturen und SOA charakteristisch seien.
Für Helbig gliedert sich das Thema Innovation in drei Spielarten: Sourcing-, Prozess- und Produkt-Innovation. In Sachen Prozessinnovation versetzten das Enterprise Architecture Management und die Serviceorientierung die Unternehmen in die Lage, ihre Fähigkeiten je nach Geschäftsprozess zu kombinieren. Die lose Kopplung der Domänen über Services mache das möglich. "Solange es gelingt, diese Servicearchitektur stabil zu halten, können Sie immer wieder Dinge ändern, ohne das Gesamtsystem in Frage zu stellen", erläuterte Helbig, "das hilft auch, die IT-Governance selbst zu dezentralisieren und Innovation dezentral zu betreiben."
Das Prinzip der losen Kopplung von Domänen über Services lässt sich nicht nur innerhalb eines Unternehmens anwenden, sondern auch zwischen unterschiedlichen Organisationen. Damit wird es möglich, die Wertschöpfungskette eines Unternehmens aufzubrechen und Teile davon an Partner oder verschiedene Lieferanten auszulagern.