Das Beste von der DLD Women 2011

Was Frauen wollen

21.07.2011
Von  und Claudia Heinelt
Karen Funk ist Senior Editor beim CIO-Magazin und der COMPUTERWOCHE (von Foundry/IDG). Ihre inhaltlichen Schwerpunkte sind IT-Karriere und -Arbeitsmarkt, Führung, digitale Transformation, Diversity und Sustainability. Als Senior Editorial Project Manager leitet sie zudem seit 2007 den renommierten IT-Wettbewerb CIO des Jahres. Funk setzt sich seit vielen Jahren für mehr Frauen in der IT ein. Zusammen mit einer Kollegin hat sie eine COMPUTERWOCHE-Sonderedition zu Frauen in der IT aus der Taufe gehoben, die 2022 zum 6. Mal und mit dem erweiterten Fokus Diversity erschienen ist.
Von Diversity über soziale Netzwerke und E-Commerce bis hin zu ethischem Handeln reichten die Themen auf dem diesjährigen Burda-Kongress DLD Women. Und wie sie das Leben von Frauen beeinflussen.
Diversity-Expertin Laura Liswood rief Frauen in Führungspositionen dazu auf, sich für Veränderungen einzusetzen.
Diversity-Expertin Laura Liswood rief Frauen in Führungspositionen dazu auf, sich für Veränderungen einzusetzen.
Foto: Getty Images_HMB

Die Aufgabe von Frauen in Führungspositionen ist es, Veränderungen herbeizuführen. Das postulierte die Diversity-Expertin Laura Liswood auf der diesjährigen Burda-Konferenz "DLD Women" in München. Die Mitbegründerin des Council of Women World Leaders und langjährige Verantwortliche für Global Leadership and Diversity bei Goldman Sachs forderte Frauen dazu auf, sich nicht von männlicher Dominanz in Unternehmen abschrecken zu lassen und erklärte: "Denn es gibt keine gläserne Decke für Frauen. Es gibt nur eine dicke Schicht aus Männern." Veränderung bedeute aber, dass Frauen den Mut haben müssten, vom "Undenkbaren" zum "Unmöglichen" bis zum "Unvermeidlichen" zu gehen.

Diese Ansicht vertrat auch Candace Johnson von Europe Online: "Man sollte in seinem Leben nur die unmöglichen Dinge tun, immer große Pläne haben und eine Vision davon, wie man die Welt verbessern kann."

Als Vertreterin der Mitt-Zwanziger-Generation meldete sich Libby Leffler von Facebook zu Wort und beklagte das immer noch weit verbreitete mangelnde Selbstbewusstsein von Frauen. So habe einer ihrer Professoren seine Studenten gefragt, wo sie sich in fünf bis zehn Jahren sehen würden. Während die Mehrheit der Männer wie selbstverständlich "CEO in einem Unternehmen" antworteten, hätten die Frauen sich eher im mittleren Management gesehen beziehungsweise überlegt, wie sie Karriere und Familie unter einen Hut bekommen könnten. "Frauen meiner Generation sind so damit beschäftigt, ihre Karrieren Schritt für Schritt zu planen, dass sie vergessen dafür zu kämpfen, was sie wirklich verdienen", so Leffler weiter. Nämlich ebenso hohe Gehälter und gleiche Karrierenchancen wie die Männer.

Das weibliche Jahrhundert: Innovation und Authentizität

Insgesamt nahmen über 600 einflussreiche Vertreter aus Wirtschaft, Medien, Technologie, Gesellschaft, Gesundheit, Erziehung, Politik und Wissenschaft an der Konferenz "DLD Women" (Digital Life Design) Ende Juni in München teil, darunter Arbeitsministerin Ursula von der Leyen, die malayische Familien- und Frauenministerin Sharizat Abdul Jalil, zahlreiche Managerinnen unter anderem von Hewlett-Packard, Microsoft, Google, Facebook und Cisco sowie der Mikrobiologe Mel Rosenberg von der Univeristät Tel Aviv. Die unter dem Motto "The Female Century: Innovation & Authenticity" und unter der Schirmherrschaft von Schauspielerin und Hubert Burda-Gattin Maria Furtwängler stehende Veranstaltung verband Themen wie Führung, weibliche Marktsegmente und Konsumentenverhalten, soziale Innovationen und den Einfluss der Digitalisierung auf das Leben von Frauen.